Davor warnt die Finanzmarktaufsicht der EU in einem Bericht, dessen Fazit Bloomberg vorliegt. Bislang wurden allerdings noch keine signifikanten Auswirkungen auf die Handelsaktivitäten festgestellt.
Der befristete Gaspreisdeckel der Europäischen Union könnte zu einer Verringerung der Marktliquidität führen. Davor warnt die Finanzmarktaufsicht der EU in einem Bericht, dessen Fazit Bloomberg vorliegt. Bislang wurden allerdings noch keine signifikanten Auswirkungen auf die Handelsaktivitäten festgestellt.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma) wird in der Studie ausführen, dass sich mit der Einführung der Erdgas-Preisobergrenze Mitte Februar der Handel aus dem regulären Markt heraus verlagern könnte. Die Vorlage der Studie ist für den heutigen Montag vorgesehen.
“Es ist durchaus möglich, dass sich einige der potenziellen Auswirkungen auf das Handels- und Clearingumfeld erst entfalten”, wenn die Aktivierung des Preiskontrollmechanismus unmittelbar bevorsteht, so die Behörde. “Es könnte zu erheblichen und abrupten Veränderungen des breiteren Marktumfelds kommen, die sich auf das ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte und letztlich auf die Finanzstabilität auswirken könnten.”
Die EU hat sich im Dezember auf die Einführung einer vorübergehenden Preisobergrenze für Gas geeinigt, um eine Wiederholung der extremen Schwankungen des letzten Jahres zu vermeiden. Kritiker befürchten jedoch, dass die Maßnahme die Gasversorgung in der EU gefährden und das Funktionieren des Marktes stören könnte.
Aktiviert wird die neue Preisobergrenze wenn die niederländischen TTF-Gaskontrakte oberhalb von 180 Euro pro Megawattstunde notieren und sie die globalen Flüssiggaspreise um mindestens 35 Euro übertreffen.
(Bloomberg)
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Richs Name ist untrennbar mit einer wirtschaftlichen Revolution verbunden. Er gilt als eigentlicher Erfinder des Spotmarkts und damit als Architekt des modernen Rohstoffhandels. Wer sein Auto an einer Tankstelle füllt, macht eine Art Handel «on the spot», an Ort und Stelle: Er braucht Benzin, ist mit dem angebotenen Preis zufrieden, kann es ohne weitere Verpflichtungen tanken, sofort bezahlen und weiterfahren. Bis Anfang der siebziger Jahre war das im Ölgeschäft die grosse Ausnahme. Nur etwa fünf Prozent des Rohöls wurden frei nach Angebot und Nachfrage gehandelt, 95 Prozent der Ölproduktion wechselten auf der Basis von langfristigen Verträgen und zu fixen Preisen den Besitzer. Der Markt wurde seit dem Zweiten Weltkrieg von den «Sieben Schwestern» dominiert, wie die führenden Konzerne genannt wurden: BP, Chevron, Esso, Gulf, Mobil, Shell und Texaco kontrollierten den Handel mit Erdöl – von der Förderung an der Quelle über die Raffinerien und den Transport bis zum Verkauf an der Tankstelle. Ein klassisches Oligopol, das den Förderländern und Konsumenten den Preis praktisch diktieren konnte.
Marc Rich
Der Mann, der seinen Namen verlor
Seine Zeit bei Philipp Brothers bot Rich die Gelegenheit, Beziehungen zu verschiedenen diktatorischen Regimen und mit Embargos belegten Nationen aufzubauen. Rich erzählte später dem Biographen Daniel Ammann, dass er seine „wichtigsten und profitabelsten“ Geschäfte durch die Verletzung internationaler Handelsembargos und Geschäfte mit dem Apartheidsregime Südafrikas getätigt hatte. Zu den Kunden die er bediente, zählte unter anderem Fidel Castros Kuba, das marxistische Angola, die nicaraguanischen Sandinisten, Muammar Gaddafis Libyen, Nicolae Ceaușescu Rumänien und Augusto Pinochets Chile. Laut Ammann bereute Rich „überhaupt nichts...“ Er pflegte zu sagen: „Ich erbringe eine Dienstleistung. Leute wollen mir Öl verkaufen, und andere wollen Öl von mir kaufen. Ich bin ein Geschäftsmann, kein Politiker.“
https://de.m.wikipedia.org/wiki…