Vor 175 Jahren wurde das Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen in Kraft gesetzt und damit der Schweizer Franken als Silberwährung eingeführt. Die Schweizerische Münzanstalt, die heutige Swissmint, prägte 1850 unter anderem eine halbe Million Fünfliber, 2,5 Millionen Zweifränkler und 5,75 Millionen Einfränkler.
Einige dieser ersten Schweizer-Franken-Münzen kommen nun beim Auktionshaus Rapp in Wil unter den Hammer. Wer bei den Topstücken ohne dickes Portemonnaie anreist, dürfte allerdings leer ausgehen. Besonders teure Fünfliber und Zweifränkler gehen wohl für mehrere zehntausend Franken pro Stück über den Ladentisch.
Ein Angebot ist ein Silber-Fünfliber aus dem Jahr 1928. Ein qualitativ gleichwertiges Exemplar wurde an der letzten Auktion vor Weihnachten 2024 für 30‘000 Franken verkauft. Es ginge aber auch noch wesentlich teurer: So gibt es von den Silber-Fünflibern aus dem Jahr 1886 nur noch fünf Stück, wovon ein besonders gut erhaltenes Exemplar einen Schätzwert von einer halben Million Franken hat. Dieses konkrete Stück ist indes nicht zur Versteigerung eingeliefert worden.
Im Katalog ist ferner ein Zweiliber mit Jahrgang 1857 gelistet. Dieser Zweifränkler geht mit einem Startpreis von 10‘000 Franken ins Rennen und hat aufgrund der grossen Nachfrage und der kleinen Auflage von nur 600 Exemplaren Preispotenzial nach oben.
Schweizer Franken begehrt wie nie
Nach dem Preisanstieg bei sehr seltenen Münzen in den letzten Jahren sei die Bevölkerung in der Schweiz stärker sensibilisiert worden, weshalb nun seltene Münzen aus den Schubladen oder Schatullen der Urgrosseltern auf den Markt kämen. Gefragt sind primär Silberstücke, welche das letzte Mal 1967 geprägt wurden. Der Silberpreis war schon damals wesentlich höher als der Nominalwert.
Seit 1967 werden die grösseren Umlaufmünzen Einfränkler, Zweifränkler und Fünfliber aus einer Kupfernickellegierung hergestellt. Der Kupferanteil beträgt 75 Prozent, der Nickelanteil 25 Prozent. Einzig dem 5-Rappenstück wird zusätzlich Aluminium beigemischt.
Münze ist nicht gleich Münze
Die steigende Preise bei Frankenmünzen ist einerseits auf den Silberpreisanstieg der letzten zweieinhalb Jahrzehnte zurückzuführen. Andererseits explodieren die Preise wegen des beschränkten Angebots. Zudem gelten seltene Münzen wegen des Liebhaberwerts als begehrte Sammlerstücke.
Marianne Rapp Ohmann, Inhaberin des Auktionshauses, stellt fest, dass solche Anlagen mit emotionalem Zusatznutzen immer mehr im Trend liegen. Indes mahnt sie zur Vorsicht: «Nicht alle alten Schweizer-Franken-Münzen sind per se teuer. Die allerersten Münzen haben zwar einen gewissen historischen Wert. Weil es von ihnen aber noch relativ viele gibt, werden sie nicht so teuer gehandelt.» Ausserdem sei für den Preis von Sammelstücken ausschlaggebend, dass die Münzen in bester Qualität erhalten sein müssen.