Das Ergebnis vor Steuern sei im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (Ende September) um gut ein Drittel auf 349 (Vorjahr: 532) Millionen Euro gesunken, teilte Aurubis am Mittwoch in Hamburg mit. Der Gewinn liegt damit aber am oberen Rand der Prognose, die das Unternehmen im September wegen des Betrugsfalles auf 310 bis 350 Millionen Euro gesenkt hatte. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr legt Aurubis aber erst am 20. Dezember vor, zwei Wochen später als geplant. Die Aufarbeitung des Betrugs bei der Bilanzierung und Prüfung der Abschlüsse brauche mehr Zeit, erklärte das Unternehmen.

Nach einer Inventur hatte Aurubis festgestellt, dass in den Beständen Edelmetalle im Wert von 185 Millionen Euro fehlten. 30 Millionen Euro erwartete das Unternehmen von der Versicherung und aus beschlagnahmtem Vermögen. Bei der Anlieferung von Recycling-Metallen, die Aurubis verarbeitet, wird der Anteil von Edelmetallen mit Proben geschätzt. Diese seien offenbar manipuliert worden, tatsächlich waren im angelieferten Material weit weniger wertvolle Metalle enthalten, so dass Aurubis dafür zu viel bezahlte.

Auch Aurubis-Grossaktionär Salzgitter hatte wegen der Ereignisse bei dem Kupferverarbeiter seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2022/23 gesenkt. Salzgitter hält knapp 30 Prozent an Aurubis.

(Reuters)