Die strukturellen Umwälzungen, die alle Arten von Technologieaktien in die höhe treiben, stünden erst am Anfang. Dies sagen die Analysten Dan Ives und Strecker Backe der US-Investmentbude Wedbush. Manch Anleger hebt wohl erstaunt die Augenbrauen, ist doch der Nasdaq 100 innerhalb eines Jahres bereits 52 Prozent gestiegen.

Und Aktieninvestoren befinden sich aktuell mitten in einer Übergangsphase. Während Bigtech und andere Wachstumsaktien den grössten Teil der Rallye im letzten Jahr anführten, richten Investoren in der Erwartung einer raschen wirtschaftlichen Wiedereröffnung ihre Aufmerksamkeit auf Unternehmen, die am meisten von einer Erholung profitieren dürften. 

Als Konsequenz sind zyklische Werte höher gestiegen und haben Tech-Titel relativ gesehen hinter sich gelassen. Der Russell 2000 - ein US-Index für Nebenwerte – ist seit Jahresbeginn bereits 13 Prozent an Wert gewonnen, während beim Nasdaq 100 eine Rendite von 1,3 Prozent zu Buche steht.

Die Wedbush-Analysten erwarten jedoch kein dauerhaftes Nachhinken der technologielastigen Wachstumswerte. Die sehr starken Zahlen vom Börsenüberflieger Zoom deuteten auf ein weiteres Quartal hin, wo Technologieunternehmen alle Erwartungen übertreffen werden. Die digitale Transformation werde fortschreiten und die Technologiewerte in den nächsten zwölf Monaten um 25 Prozente oder mehr in die Höhe schiessen, fügten die Analysten hinzu.

"Wie wir in den Bereichen Cloud, Cybersicherheit und 5G gesehen haben, beginnt die Tech-Party gerade erst. Mit einer verbraucher- und unternehmensorientierten Nachfrage, die einen mehrjährigen Wachstumsboom für den Tech-Sektor auslösen wird, stehen die Ampeln auf grün", sagte das Team.

FAANG -Aktien weiterhin im Fokus

Doch welche Titel werden vom Techrally am meisten profitieren? Die Wedbush-Analysten sehen die FAANG-, Cloud- und Cybersicherheitsaktien an der Spitze. Disruptive Recovery-Namen wie Uber und Lyft sind hingegen die beliebtesten Wetten auf die wirtschaftliche Wiedereröffnung, da aufgehobene Beschränkungen die Nachfrage nach den Fahrdiensten wiederbeleben werden.

Auch der politische Hintergrund bietet sich laut Wedbush als Begründung für eine anhaltende Stärke der Technologieaktien an. Die neue Biden-Regierung wird wahrscheinlich einen weicheren Ton gegen China haben und die Spannungen im sogenannten "Cold Tech War" abbauen, sagten die Analysten. Zudem legt der SolarWinds-Hack einen neuen Fokus auf die Cybersicherheitsbemühungen in der Regierung, fügten sie hinzu.

Allerdings weist der Technologiesektor nach der Rallye im vergangenen Jahr immer noch hohe Bewertungen auf. Die Debatte über die Aktienkurse wird wohl intensiv fortgesetzt, aber Ives und Backe erwarten, dass Technologieaktien trotz der hohen Bewertung schlussendlich als Gewinner dastehen werden.

(cash)

Mit Material von business insider.