Im Mai ist das von der Credit Suisse erhobene Exportbarometer, das die Industriestimmung in den wichtigsten Abnehmerländern der Schweizer Exportindustrie widerspiegelt, auf einen Wert von -0,8 Punkten gefallen. Der Vorlaufindikator für die Schweizer Exportindustrie liegt damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 0 Punkten, wie es in der am Mittwoch publizierten Erhebung heisst. Daher seien auch die Aussichten der Schweizer Exportindustrie in den kommenden Monaten negativ.
Der schon mehrere Monate anhaltende Abwärtstrend hat sich damit weiter fortgesetzt. In fast allen Abnehmerländern für Schweizer Industrieprodukte habe sich die Industriestimmung zuletzt eingetrübt. Vor allem die Auftragseingänge in der Industrie hätten sich negativ entwickelt, heisst es weiter.
Erste Bremsspuren zeigten sich im ersten Quartal bereits in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM), während sich die Pharmaexporte weiter gut entwickelten und die Uhrenindustrie von den Corona-Lockerungen in China profitierte.
In den kommenden Monaten erwarten die Analysten der Credit Suisse keine spürbaren Verbesserungen der Industrieproduktion im Ausland. Vor allem die Schweizer MEM-Exporte dürften davon weiter belastet werden. Zudem stelle die Verlangsamung des Wirtschaftswachsums in den USA und der Eurozone eine Gefahr für die Exporte in der Uhren- und Chemieexporte dar. Hingegen sollen die wichtigen Pharmaexporte weniger stark auf Konjunkturschwankungen regieren.
Für die Erhebung des Exportbarometers fügen die Analysten der Credit Suisse die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie der 24 wichtigsten Abnehmerländer der Schweiz zusammen. Dabei werden die Werte der PMIs nach dem Exportanteil gewichtet und daraus ein einzelner Indikator berechnet.
(AWP)