Twitter scheine beim Umgang mit Hass versagt zu haben, sagte Kommissarin Julie Inman Grant von der Cyberaufsichtsbehörde eSafety am Donnerstag. Ein Drittel aller Beschwerden, die die Cyberaufsichtsbehörde eSafety über Online-Hass erhalten habe, würden Twitter betreffen - obwohl der Mikroblog weit weniger Nutzer verzeichne als TikTok, Facebook oder Instagram.

Die Plattform habe unter Musk 62'000 gesperrte Konten wieder freigeschaltet, darunter auch Konten von Personen, die Nazi-Rhetorik vertraten. Die Behörde droht mit Geldstrafen von 700.000 australische Dollar (rund 433.000 Euro) pro Tag, falls Twitter binnen 28 Tagen keine Informationen darüber liefert, was es "zur Bekämpfung von Online-Hass" unternimmt. Twitter lehnte eine Stellungnahme ab.

"Wir brauchen Rechenschaft von diesen Plattformen und Maßnahmen zum Schutz ihrer Nutzer, und es gibt keine Rechenschaft ohne Transparenz, und das ist es, was mit rechtlichen Hinweisen wie diesem erreicht werden soll", erklärte Grant.

Tesla-Chef Musk, der selbsternannte "Absolutist der Meinungsfreiheit", hatte den Kurznachrichtendienst im Oktober 2022 übernommen und anschliessend auf links gedreht. Neben Massen-Entlassungen sorgte eine Amnestie für zuvor gesperrte Nutzer wie den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für Aufsehen. Mit seinen Entscheidungen verschreckte der Milliardär zahlreiche Werbetreibende.

(Reuters)