CSL biete 179,25 Dollar je Vifor-Aktie oder insgesamt rund 11,7 Milliarden Dollar, wie die Australier am Dienstag mitteilten. Dies entspreche einem Aufpreis von 40 Prozent im Vergleich zu Anfang Dezember, als Medienberichte über ein Interesse von CSL an Vifor auftauchten.

Der Vifor-Verwaltungsrat stehe hinter dem Angebot. Ebenso habe sich der mit einem Anteil von 23,2 Prozent grösste Aktionär, der Schweizer Financier Martin Ebner, verpflichtet, seine Anteile anzudienen.

"Vifor Pharma bietet CSL einen kurzfristigen Wert und einen klaren Weg zu langfristigem, nachhaltigem Wachstum", erklärte CSL-Chef Paul Perreault. Mit dem grössten Zukauf in der Firmengeschichte kann CSL sein Angebot über das dominierende Kerngeschäft mit Blutplasma-Produkten hinaus erweitern. Vifor ist auf Arzneien gegen Eisenmangel und gegen einen erhöhten Kaliumspiegel spezialisiert. Zudem betreiben die Schweizer zusammen mit Fresenius Medical Care ein Gemeinschaftsunternehmen, das Medikamente gegen Nierenleiden entwickelt und vermarktet. Mit der Übernahme könne CSL die Anzahl der Produkte um zehn Produkte steigern.

Die Aussichten für die Impfstoffsparte hatten jüngst einen Dämpfer erhalten, nachdem CSL die Entwicklung eines eigenen Corona-Vakzins gestoppt hatte. Zudem gibt Australien dem Covid-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech den Vorzug vor dem Vakzin von AstraZeneca, das CSL herstellt.

Die Angebotsfrist für die Vifor-Aktie beginne am 18. Januar 2022. Am Montag hatte ein grosser Vifor-Aktionär erklärt, er würde ein Angebot von 160 Franken je Aktie oder mehr unterstützen. Mitte Jahr soll der Deal vollzogen werden.

CSL, die auf einen Börsenwert von rund 96 Milliarden Dollar kommt, will den Deal mit einer Aktienplatzierung, Fremdkapital und bestehenden Barmitteln finanzieren. Die Australier wurden bei der Transaktion von den Investmentbanken PJT Partners, Bank of America und Goldman Sachs beraten, Vifor von Credit Suisse. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits vor einem Jahr berichtet, dass Vifor Verkaufsverhandlungen führte.

(Reuters)