Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um sieben Prozent auf 1,08 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern schnellte um 71 Prozent auf 107,3 Millionen Euro, wie Sixt am Mittwoch in Pullach bei München mitteilte. «Wir konnten die Flottenkosten deutlich senken», sagte Finanzvorstand Franz Weinberger der Nachrichtenagentur Reuters. Der Kfz-Bestand des laufenden Jahres sei deutlich günstiger eingekauft worden als 2024, als Neuwagen teilweise noch schwer zu bekommen waren. Ein immer grösserer Teil davon wird geleast statt gekauft.
Zudem habe Sixt die Flotte knapp gehalten: Die Zahl der Vermietfahrzeuge stieg um fünf Prozent auf 183.300 und blieb damit hinter dem Umsatzwachstum zurück. «Die Flotte muss immer kleiner sein als die tatsächliche Nachfrage, vor allem in Zeiten der Unsicherheit.» Dadurch habe sich die Auslastung verbessert. Besonders stark habe das Geschäft im zweiten Quartal in Europa - ausserhalb Deutschlands - mit 14 Prozent zugelegt, in den USA stand wegen des schwachen Dollars ein Plus von knapp fünf Prozent zu Buche. «Wir haben vom starken Italien-Tourismus profitiert. Durch den Ausbau des US-Geschäfts spielen wir in Südeuropa auch für amerikanische Touristen eine grössere Rolle», sagte Weinberger.
Entscheidend für das Gesamtjahr wird aber der Sommer: In den Urlaubsmonaten erwirtschaftet Sixt in der Regel mehr als die Hälfte des Gewinns. «Wir hatten einen guten Start ins dritte Quartal», sagte der Finanzvorstand. Die Umsatzentwicklung sei im Juli «weiterhin erfreulich» gewesen. Sixt halte deshalb an den Prognosen für 2025 fest: einem Umsatzwachstum um fünf bis zehn Prozent und einer Umsatzrendite vor Steuern von zehn Prozent. Ein Unsicherheitsfaktor sind die neuen US-Zölle, auch wenn Sixt selbst die Fahrzeuge im Land kauft: «In den USA sind wir von den Zöllen selbstverständlich betroffen», sagte Weinberger. Ob und wie stark die Hersteller sie an die Kunden über Preiserhöhungen weitergäben, bleibe aber abzuwarten.
(Reuters)