«Naturgefahren werden häufiger und intensiver, die Schweiz wird auch durch die dichte Besiedlung verletzlicher», sagte Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamt für Umwelt (Bafu). Ein grosses Problem sei etwa der tauende Permafrost, der zu einer weniger stabilen Bergwelt führe. Die Folge seien häufigere Felsstürze und Hangrutsche. Der Klimawandel betreffe jedoch nicht nur die Alpen, sondern auch das Mittelland, die Städte und die Agglomerationen. «Kurz gesagt: uns alle», wird Schneeberger zitiert.
Die versiegelten Flächen in den Städten könnten bei Starkregen kaum Wasser aufnehmen. Etwa die Hälfte der Hochwasserschäden gehe heute darauf zurück. Zudem kühle es in urbanen Gebieten nachts kaum mehr ab, was die Gesundheit der Bevölkerung belaste. «Ich persönlich bin kein grosser Fan von Klimaanlagen. Mit Jalousien und Vorhängen kann man punkto Kühlung bereits viel erreichen», sagte die Bafu-Direktorin weiter.
Um die Anpassung an den Klimawandel zu fördern, habe das Bafu das Programm Adapt+ gestartet. Damit würden etwa kühlende Strassenbeläge getestet oder klimaresistente Bäume in einem Schutzwald gepflanzt, um Siedlungen, Strassen und Schienen vor Erdrutschen zu schützen. Die Nachfrage sei sehr gross, mittelfristig wohl höher als der verfügbare Betrag, sagte Schneeberger weiter.
(AWP)