Angesichts einer holprigen Konjunkturerholung erwarte der Finanzkonzern für 2021 lediglich stabile Erträge, teilte das Geldhaus am Dienstag in seinem Zwischenbericht zum dritten Quartal mit. Anleger an der Londoner Börse reagierten enttäuscht: Standard-Chartered-Aktien sackten im Handelsverlauf zeitweise mehr als sieben Prozent in den Keller.

"Die wirtschaftliche Erholung von der Covid-19-Pandemie war weiterhin ungleichmäßig und durch Unterbrechungen der Lieferkette geprägt", erklärte das Bankhaus. Im dritten Quartal erzielte es einen Vorsteuergewinn von 996 Millionen Dollar - mehr als doppelt so viel wie die 435 Millionen Dollar vor Jahresfrist. Von der Bank befragte Analysten hatten nur 942 Millionen Dollar erwartet. Die operativen Erträge legten um sieben Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar zu. Das Geldhaus bekräftigte zudem frühere Prognosen, ab dem nächsten Jahr wieder zu einem Ertragswachstum von fünf bis sieben Prozent zurückzukehren.

Standard Chartered, die mit rund 85'000 Beschäftigten in 59 Märkten aktiv ist, baute im Sommerquartal ihr Handelsergebnis um 13 Prozent auf den höchsten Stand seit 2018 aus. Die Wertberichtigungen für faule Kredite sanken zudem kräftig auf 107 von 353 Millionen Dollar. Auch für das vierte Quartal stellte Vorstandschef Bill Winters, der die Bank seit 2015 lenkt, ein niedriges Niveau an Wertberichtigungen in Aussicht.

(Reuters)