Als ob der grosse Derivat-Verfall heute Freitag nicht schon genug für Kursbewegungen sorgen würde, melden sich gleich mehrere Banken mit der Erst- oder Neueinschätzung von Aktien zu Wort.

Am fleissigsten ist oder war die Credit Suisse. Im Rahmen einer Ersteinschätzung preist sie die Aktie von Ina Invest mit "Outperform" und einem Kursziel von 22,40 Franken zum Kauf an. Die Grossbank hebt einerseits das qualitativ hochwertige Portfolio, andererseits aber auch der klare Fokus auf ESG-Standards hervor.

Bei der Aktie des ehemaligen Mutterhauses Implenia nimmt die Credit Suisse hingegen die Wiederabdeckung mit "Neutral" und einem Kursziel von 25 Franken auf. Sie beurteilt das Kerngeschäft des Baukonzerns zwar als robust, zweifelt gleichzeitig jedoch an der Erreichbarkeit der sich selbst gesteckten Mittelfristziele.

ABB-Aktie sorgt nicht für Begeisterungsstürme

Mit einem Minus von fast 33 Prozent seit Anfang Januar zählt die Implenia-Aktie zu den hiesigen Börsenverlierern.

Auch zu ABB wartet die Grossbank mit einer Neueinschätzung auf. Wirklich heiss auf die Aktie des schweizerisch-schwedischen Industriekonzerns ist sie allerdings nicht. Das Anlageurteil lautet "Neutral" und das Kursziel bloss 24 Franken. Die Credit Suisse hält den satten Bewertungsaufschlag gegenüber ihrem Branchenfavoriten Siemens für nicht gerechtfertigt und gibt dessen Aktie deshalb ganz klar den Vorzug.

Ungewöhnlich für diese Jahreszeit

Für die vierte Wortmeldung sorgt Research Partners. Die kleine Analyse-Boutique nimmt die Erstabdeckung der Aktie von Flughafen Zürich mit "Kaufen" und einem Kursziel von 185 Franken auf. Research Partners findet sichtlich gefallen an der staatlich gesicherten Monopolstellung der Flughafenbetreiberin sowie an der dadurch guten Vorhersehbarkeit beim Tagesgeschäft. Dasselbe gilt für die attraktive Dividendenpolitik. Im Laufe des Jahres 2021 sei mit einer Rückkehr in die Gewinnzone zu rechnen, sofern sich die Passagierzahlen erholen, so heisst es weiter.

Händler schliessen nicht aus, dass sich im Tagesverlauf weitere Analysten zu Wort melden könnten. Sie zeigen sich überrascht von dieser Flut an Erst- oder Neueinschätzung, ist das für diese Jahreszeit doch sehr ungewöhnlich.