Die Risikovorsorge für faule Kredite und Abschreibungen auf Darlehen werde im laufenden Jahr derzeit in einer Spanne zwischen 8 und 13 Milliarden Dollar erwartet, teilte die stark in Asien engagiert britische Grossbank am Montag in London mit. 2019 hatte dieser Posten die Bilanz gerade mal mit rund 2,8 Milliarden Dollar belastet.

Die Bank begründete die hohe Spanne ihrer Prognose mit der hohen Unsicherheit, die zum einen auf die Corona-Pandemie zurückgeht und zum anderen auf die vielen politischen Konflikte wie dem sich zuspitzenden Streit zwischen China und den USA.

Im ersten Halbjahr wurde die Bank mit voller Wucht von der Corona-Krise und den anderen Problemen getroffen. Der Gewinn ging in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Viertel auf zwei Milliarden Dollar zurück.

Damit schnitt die HSBC noch schlechter ab, als Experten erwartet hatten. Dies geht vor allem auf den Anstieg der Risikovorsorge und Abschreibungen auf Kredite um 5,7 Milliarden Dollar oder 500 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar zurück. Die Erträge stagnierten trotz guter Geschäfte an den Kapitalmärkten bei knapp 27 Milliarden Dollar. HSBC-Chef Noel Quinn kündigte an, das Umbauprogramm der Bank zu beschleunigen. Zudem soll die Dividendenpolitik überprüft werden. Mit Ergebnissen dazu ist erst Anfang kommenden Jahres bei der Vorlage der 2020er-Zahlen zu rechnen.

(AWP)