Die Banken sollten bereits früher auf alternative Zinssätze umsteigen. Dies sagte der Co-Vorsitzende einer dafür zuständigen nationalen Arbeitsgruppe, Martin Bardenhewer, am Freitag auf einer Veranstaltung in Zürich. "Es ist eine bessere Strategie, freiwillig umzusteigen, was eine Umstellung vor Ende 2021 bedeutet - und nicht auf einen grossen Schlag zu warten, der zusätzliche Risiken mit sich bringen kann", sagte er.
Die britische Finanzmarktaufsicht will dem wegen Manipulationen in Verruf geratenen Geldmarkt-Zins Libor bis Ende 2021 ihre Unterstützung entziehen. Doch er ist die Referenzgrösse für billionenschwere Verträge - darunter Kredite und Hypotheken für Wohnungen und Einfamilienhäuser.
Die Schweiz hat als Nachfolger für den Libor den Saron (Swiss Average Rate Overnight) auserkoren. Die EZB bringt einen eigenen Referenzzins - den €str - am 2. Oktober an den Start.
Die Banken sollten jetzt feststellen, wieviele und welche ihrer Verträge den Libor als Basis hätten und auch die zuständigen Softwarefirmen auf die Umstellung vorbereiten.
Zwar könne der Libor auch über 2021 hinaus weiter existieren, sagte Bardenhewer. Er werde jedoch keinen Referenzzins mehr darstellen. Die Unsicherheit wann und ob der Libor das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, könne mitunter zu rechtlichen Problemen in Verträgen führen. "Es gibt daher sehr starke Anreize, vorher umzusteigen", sagte Bardenhewer.
(AWP)