Der Median der acht Befragten einer Bloomberg-Umfrage geht von vorzeitigen Rückzahlungen in Höhe von 213 Milliarden Euro aus, wobei die Spanne von 75 Milliarden bis 450 Milliarden Euro reicht. Die EZB wird die Zahl am morgigen Freitag bekannt geben.
Im November und Dezember hatten die Banken mehr als 700 Milliarden Euro zurückgezahlt, nachdem die EZB die Bedingungen für die als Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte ("targeted longer-term refinancing operations" oder kurz TLTROs) bezeichneten Kredite verschärft hatte, um die Banken zur Rückzahlung zu bewegen. Die Finanzierung sollte während der Pandemie die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte stützen.
Die Verringerung der ausstehenden TLTROs ist ein wichtiger Teil der Bemühungen der EZB, ihre Bilanz zu verkürzen, was zu ihrem Kampf gegen die Inflation beitragen soll.
Mehr als 600 Milliarden Euro im Juni fällig
EZB-Chefökonom Philip Lane verwies letzte Woche bei einer Podiumsdiskussion auf den grossen bereits erfolgten Rückgang der ausstehenden Kredite, die zuvor mehr als 2 Billionen Euro ausgemacht hatten. Dies "war relevant und wird in diesem Frühjahr relevant sein", sagte er.
Die EZB hat ausserdem beschlossen, ihr Anleiheportfolio schrittweise zu reduzieren, beginnend mit 15 Milliarden Euro pro Monat ab März.
Volkswirte erwarten, dass die vorzeitigen TLTRO-Rückzahlungen nach der Runde in dieser Woche weiter zurückgehen werden. Mehr als 600 Milliarden Euro, also etwas weniger als die Hälfte der noch ausstehenden Kredite, werden im Juni ohnehin fällig.
(Bloomberg)