Auch die CS-Krise führte zu vielen Anfragen besorgter Bankkundinnen und -kunden. Insgesamt erledigte die Bankenombudsstelle im vergangenen Jahr 2360 Fälle, was einem Anstieg um 18 Prozent gegenüber 2022 entspricht, wie Bankenombudsman Andreas Barfuss am Mittwoch an einer Medienorientierung erklärte.

Die Ombudsstelle intervenierte in 303 Fällen und machte in 207 Fällen konkrete Lösungsvorschläge. Bei 95 Prozent davon seien die Banken den Empfehlungen gefolgt und den Kunden entgegenkommen.

Das miserable Börsenjahr 2022 bescherte der Ombudsstelle vor allem zu Jahresbeginn viel Arbeit. Bekanntlich erlitten Anleger in allen Anlageklassen starke Verluste - auch bei den Obligationenanlagen, die von Banken gerne risikoscheuen Kunden empfohlen werden. Dies habe «erwartungsgemäss» zu einer Zunahme von Beschwerden geführt - allerdings mit meist geringen Aussichten auf Erfolg. «Chancen und Risiken aus einem Finanzdienstleistungsgeschäft liegen zunächst einmal beim Kunden», so Barfuss.

Weiter zugenommen hat auch der Trend zu mehr Kartenbetrugsfällen. Die Methoden der Betrüger würden dabei technologisch wie psychologisch immer raffinierter, stellte der Bankenombudsman fest. Meist zielten Kriminelle aber mit Methoden wie gefälschten Mails oder «Schreckanrufen» auf die Menschen als «Schwachstelle», die so zur Auslösung einer Zahlung bewegt werden sollen. Entsprechend müssten Kunden die Schäden meist selber zahlen.

(AWP)