Insgesamt erledigte die Bankenombudsstelle im vergangenen Jahr 2475 Fälle, was einem Anstieg um 6 Prozent gegenüber 2023 entspricht, wie Bankenombudsman Andreas Barfuss am Mittwoch an einer Medienorientierung erklärte. Die Ombudsstelle intervenierte in 303 Fällen beim betreffenden Finanzinstitut und machte in 172 Fällen konkrete Lösungsvorschläge. Bei 97 Prozent davon seien die Banken den Empfehlungen gefolgt und den Kunden entgegenkommen.
Das Thema Betrug sei erstmals die häufigste Problemursache in den dem Ombudsman unterbreiteten Fällen gewesen, heisst es. Dabei habe sich zwar die Anzahl der Fälle von Debit- und Kreditkartenbetrug auf hohem Niveau stabilisiert. In immer mehr Fällen konnten die Betrüger aber Zugang zu den Konten des Opfers erlangen oder sein Vertrauen erschleichen und so Zahlungen auszulösen.
«Die Betrugsmethoden sind mannigfaltig und werden immer raffinierter», so der Ombudsman. Kunden könnten in solchen Fällen nicht damit rechnen, dass die Finanzinstitute einspringen, wenn sie von Betrügern geschädigt würden. Er sei deshalb wichtig, die einschlägigen Informationen und Warnungen der Behörden zu beachten: «Prävention ist zentral.»
Dem Ombudsman würden aber auch viele Fälle vorgelegt, in denen Kunden das Verhalten einer Bank nicht verstünden und sich dadurch unfair oder gar rechtswidrig behandelt fühlten. «Angesichts der komplexen Sachverhalte, welche den Kundenanfragen teilweise zugrunde liegen, ist eine verständliche und adressatengerechte Kommunikation zentral.» Einige dieser Fälle liessen sich bereits dadurch lösen, dass der Ombudsman den Kunden die Problematik glaubwürdig und nachvollziehbar erkläre.
(AWP)