Das Unternehmen will nun die Dividende um einen Franken auf 29 Franken erhöhen. Der weltgrösste Schokoladenkonzern verkaufte im per Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2,28 Millionen Tonnen Schokolade, wie er am Mittwoch bekanntgab. Das sind 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Barry Callebaut führt das Minus auf den Salmonellenvorfall im belgischen Wieze im Vorjahr zurück, aber auch auf die schwächere Kundennachfrage und steigende Rohwarenpreise.

Barry Callebaut hatte für das Gesamtjahr ein "flaches Volumenwachstum" angestrebt. Der Umsatz legte in Lokalwährung um 9,7 Prozent auf 8,5 Milliarden Franken zu, in Schweizer Franken lag das Plus noch bei 4,7 Prozent. B

ei dem Unternehmen gibt der Umsatz allerdings weniger Aufschluss über den Geschäftsverlauf als das Verkaufsvolumen. Denn Barry Callebaut hat ein sogenanntes Cost-Plus-Modell. Das bedeutet, dass die Firma Preisänderungen - zum Beispiel für Rohstoffe wie Kakao oder für Energie und Transporte - an die Industriekunden weitergibt.

Der wiederkehrende Betriebsgewinn (EBIT), bei dem im Vorjahr Einmaleffekte wie zum Beispiel die Kosten für den Wieze-Vorfall herausgerechnet werden, legte um 5,6 Prozent auf 659,4 Millionen Franken zu. Laut Barry Callebaut trug vor allem das starke Ergebnis des globalen Kakaogeschäfts dazu bei.

Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 443,1 Millionen Franken. Das sind 22,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen daran in Form einer höheren Dividende von 29 Franken pro Aktie teilhaben. Im Vorjahr gab es eine Ausschüttung von 28 Franken.

Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Nur bei der Dividende hatten sich diese mit 30,52 Franken im Schnitt deutlich mehr erhofft.

Neue Mittelfristziele

Barry Callebaut hat nach der Ankündigung im September zudem sein neues Investitions- und Sparprogramm konkretisiert. Im Vorfeld des Analystentages am (heutigen) Mittwoch gab das Unternehmen unter anderem neue Mittelfristziele bekannt.

So will der Konzern unter dem neuen Chef Peter Feld und seiner grösstenteils neuen Geschäftsleitungstruppe ab dem Geschäftsjahr 2025/26 ein Volumenwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erreichen. Zudem soll ab dem Geschäftsjahr, das im September 2025 beginnt, ein EBIT-Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erreicht werden.

Erste positive Auswirkungen des neuen Investitionsprogramms mit dem Titel «BC Next Level» erwartet die Unternehmensführung bereits im angelaufenen Geschäftsjahr 2023/24. So sollen die Verkaufsvolumina und der Betriebsgewinn EBIT zu konstanten Wechselkursen gleich bleiben. Im Jahr darauf soll dann ein «moderates Volumenwachstum» und ein «stärkerer EBIT-Zuwachs» folgen.

Das Programm, das im September angekündigt wurde, sieht vor, dass BC 500 Millionen investiert. Dies soll zu jährlichen Kostenreduktionen von 250 Millionen führen. Davon sollen wiederum 75 Prozent vollständig ergebniswirksam sein, wie es in der Mitteilung heisst. Letztliches Ziel ist eine EBIT-Marge von 10 Prozent.

Vier Wachstumspfeiler

Daneben verfolgt das Unternehmen vier langfristige, strategische Wachstumsprioritäten. So sollen etwa die Outsourcing-Partnerschaften ausgebaut werden. Barry Callebaut nimmt sich vor, zwei Drittel der auf den Markt kommenden Partnerschaften für sich zu gewinnen, heisst: Zwei von drei neu ausgeschriebenen Verträgen sollen an den Schweizer Konzern gehen.

Zudem will das Unternehmen im hochmargigen Gourmet-Geschäft seinen Marktanteil auszubauen. Konkret strebt das Management ein doppelt so hohes Wachstum an wie der Gesamtmarkt.

Auch im Bereich der Spezialitätenprodukte will Barry ausbauen. So sollen etwa Innovationen wie glutenfreie oder vegane Schokolade weiterentwickelt werden. Zu guter Letzt soll der Marktanteil im APAC-Geschäft, also in der Region Asien-Pazifik, ausgebaut werden.

Wachstumsprioritäten würden dadurch gestützt, dass die gesamte Organisation im Zuge des Strategieprogramms BC Next Level effizienter und digitalisierter aufgestellt sein werde, heisst es weiter.

(AWP)