Die Aktie von Bachem fällt am Montagmorgen kurz nach Börseneröffnung um 1,3 Prozent auf 52,45 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index SPI um 0,35 Prozent zulegt. Damit verbucht der Pharmazulieferer aus Bubendorf seit Jahresbeginn einen Kursverlust von 8,2 Prozent. Auf 52 Wochen resultiert sogar ein Minus von über 18 Prozent.
Der Markt scheint derzeit weniger von der Wachstumsstory von Bachem überzeugt zu sein als die Analysten. Nun nimmt die Basler Kantonalbank die Abdeckung für Bachem auf mit «Übergewichten» und einem Kursziel von 80 Franken - das entspricht über 52 Prozent Kurspotenzial.
Bereits Anfang Dezember erhielt der Bubendorfer Pharmazulieferer Unterstützung von der UBS. Die Analysten der Grossbank stuften ihre Empfehlung auf «Kaufen» von «Neutral» hoch und hoben ihr Kursziel um zwei Franken auf 78 Franken an. Der Aktienrückgang in den letzten Monaten sei eine «Gelegenheit, wieder in diese überzeugende langfristige Wachstumsstory einzusteigen», begründete die Analystin Tanya Hansalik in einer Notiz die Hochstufung.
Weiter erscheint der UBS die aktuelle Marktbewertung für Bachem «angesichts der erstklassigen Wachstumsaussichten im Vergleich zu den globalen CDMO-Konkurrenten» als attraktiv. In der Folge legte die Bachem-Aktie am selben Tag um über acht Prozent zu und gehörte kurzzeitig zu den Top-Performern im SPI.
Auch der Ende Oktober angekündigte CEO-Wechsel, der die Analysten überrascht hat, vermag wenig am grundsätzlich positiven Analystenton zu ändern.
Anne-Kathrin Stoller, aktuell Head of Bachem Americas, wird ab Januar 2026 den Posten von Thomas Meier übernehmen, der nach sechs Jahren als CEO zurücktritt. Die Bank Vontobel kommentierte den Wechsel wie folgt: «Der CEO-Wechsel hat uns überrascht, zumal das Unternehmen die jüngsten Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit den erfolgreichen Medikamenten zur Gewichtsabnahme und dem kräftigen Ausbau der Produktionskapazitäten, gemeistert hat.»
Das Unternehmen scheine aber nun wieder auf einem vielversprechenden Weg zu sein, so Vontobel. «Da wir die neue CEO Anne-Kathrin Stoller nicht kennen, ist der Wechsel für uns schwer einzuschätzen, aber sie dürfte eine frische Perspektive bringen.»
Insgesamt empfehlen acht bei Bloomberg erfasste Analysten die Titel zum Kauf, vier zum Halten. Dem gegenüber steht eine Verkaufs-Empfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 77,69 Franken.
Trotz der mehrheitlich positiven Analystenbewertungen will die Aktie von Bachem seit ihrem Allzeithoch Anfang 2022 nicht wirklich vom Fleck kommen. Damals notierte der Titel bei 143 Franken - fast dreimal so hoch wie zum aktuellen Kurs. Ob die optimistischen Kursziele der Analysten erreicht werden, dürfte auch davon abhängen, wie erfolgreich der Führungswechsel an der Unternehmensspitze verläuft.
(cash)
