Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag zu seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit Frühjahr 2021. Im vergangenen Mai hatte es noch einen Zuwachs von 8,8 Prozent gegeben, im Februar sogar von 15,1 Prozent. Von Mai auf August erhöhten sich die Baupreise um 0,2 Prozent.
Die geringere Steigerung dürfte mit einem sogenannten Basiseffekt zusammenhängen: Die Preise werden jetzt mit denen von 2022 verglichen, als sich infolge des russisches Kriegs gegen die Ukraine viele Rohstoffe und Energie massiv verteuert hatten. Aber auch die schwächelnde Nachfrage aufgrund vieler Stornierungen infolge gestiegener Material- und Zinskosten könnte dämpfend gewirkt haben, sagen Ökonomen.
Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten im August 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Betonarbeiten verteuerten sich dabei nur noch um 0,2 Prozent. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 5,3 Prozent an. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich um 7,2 Prozent, für Erdarbeiten um 7,6 Prozent. Zimmer- und Holzbauarbeiten verbilligten sich dagegen um 2,5 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 9,0 Prozent zu, die für Heiz- und zentrale Wassererwärmungsanlagen um 12,1 Prozent.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im August ebenfalls, und zwar um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei gewerblichen Betriebsgebäuden betrug der Anstieg 5,7 Prozent, im Strassenbau 8,2 Prozent. Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) kosteten 9,0 Prozent mehr als im August 2022. Alle Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschliesslich Mehrwertsteuer.
(Reuters)