Die gute Nachricht zuerst: Sika setzte im zurückliegenden ersten Quartal etwas mehr um als Analysten prognostiziert hatten. Der Baustoffhersteller aus Baar trotzte damit den ungünstigen Witterungsverhältnissen sowie der geringeren Anzahl Werktage.

Aufgrund der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr erfuhr das organische Wachstum allerdings erwartungsgemäss eine Verlangsamung.

Zudem sorgt das Unternehmen mit widersprüchlichen Aussagen zur diesjährigen Gewinnentwicklung für Verwirrung. In der englischsprachigen Version der Medienmitteilung ist von einem überproportional steigenden operativen Gewinn (EBIT) und Reingewinn die Rede, in der deutschsprachigen Version hingegen nur von einem "leicht" überproportionalen Anstieg. Auf Anfrage verweisen die Investors-Relations-Verantwortlichen auf die englischsprachige Medienmitteilung.

Zur Stunde ist die Sika-Aktie an der Schweizer Börse SIX auf Wunsch des Unternehmens vom Handel ausgesetzt. Der letztbezahlte Kurs liegt bei 7395 Franken und damit um 1,2 Prozent über dem Schlussstand vom Vortag.

Umsatz wächst dank Firmenübernahmen

In einem Kommentar von Bernstein Research ist von einem starken Start ins neue Jahr die Rede. Dem Autor zufolge tragen die Investitionen und Übernahmen vergangener Tage Früchte. Er empfiehlt die Aktie denn auch weiterhin mit "Outperform" zum Kauf.

Wie sein Berufskollege von Baader-Helvea ergänzt, übertrifft der Quartalsumsatz die Markterwartungen um rund 1 Prozent. Er führt die Differenz zwischen den effektiven Zahlen und den Erwartungen vollumfänglich auf einen höheren Umsatz seitens übernommener Unternehmen zurück.

Dem Analysten zufolge bewegen sich die Aussagen von Sika zur diesjährigen Umsatz- und Gewinnentwicklung in etwa mit den bisherigen Prognosen. Er bekräftigt deshalb seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 9400 Franken.

In Expertenkreisen orientiert man sich - wie vom Unternehmen gewünscht - an der englischsprachigen Medienmitteilung, in welcher sich der Wortlaut zur zukünftigen Gewinnentwicklung mit den bisherigen Aussagen deckt.

Warten auf das zweitinstanzliche Urteil im Kontrollstreit

Sika lädt am Dienstag ab 13 Uhr zur diesjährigen Generalversammlung. Verhält es sich wie in den letzten Jahren, dürfte das Unternehmen die Mehrheitsaktionärin Schenker-Winkler-Holding bei wichtigen Abstimmungsvorlagen wieder im Stimmrecht beschränken.

Hintergrund ist ein geplanter Verkauf des Aktienpakets an die französische Saint-Gobain, welchem sich Verwaltungsrat und Geschäftsleitung vehement entgegenstellen.

Eigentlich war noch vor der diesjährigen Generalversammlung ein zweitinstanzliches Urteil durch das Obergericht des Kantons Zug rund um die Stimmrechtsbeschränkung der Schenker-Winkler-Holding erwartet worden (cash berichtete).

Dieses Urteil lässt nun aber auf sich warten und sorgt für Ungewissheit.