«Der Rechtsstreit um Glyphosat ist ein existenzielles Thema für unser Unternehmen, weil er uns die Möglichkeit nimmt, weiterhin Innovationen für Landwirte und für die Lebensmittelsicherheit zu entwickeln», sagte Bayer-Chef Bill Anderson am Donnerstag. In seiner Rede vor dem Executives’ Club of Chicago bezog er sich dabei auf den Hauptinhaltsstoff von Roundup.

Zur Beilegung der Roundup-Klagen hat Bayer Rückstellungen über 16 Milliarden Dollar gebildet. Etwa 10 Milliarden Dollar davon seien bereits ausgegeben worden, sagte ein Unternehmenssprecher.

Bayer erwägt dem Vernehmen nach, ein umstrittenes juristisches Manöver namens «Texas Two-Step Bankruptcy» zu nutzen, um Zehntausende US-Prozesse beizulegen, in denen Kläger ihre Krebserkrankungen auf Roundup zurückführen. Bloomberg hatte im März darüber berichtet.

Anderson bezeichnete die Glyphosat-Klagen in seiner Rede als unbegründet und schlecht für das Unternehmen und die Mitarbeiter, die infolgedessen ihre Arbeitsplätze verloren hätten. Der Chemiekonzern gebe mehr für Gerichtsverfahren aus als die 2,4 Milliarden Euro, die er jährlich für Forschung und Entwicklung aufwendet. 

In der Landwirtschaft sei Bayer der grösste Investor in Forschung und Entwicklung, so Anderson. Die Rechtsstreitigkeiten gefährdeten den Fortschritt, der notwendig sei, um eine rapide wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Bayer bleibt bei seiner Linie, dass Glyphosat sicher sei.

(Bloomberg)