Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für ein neues Lungenkrebsmedikament erhalten. Das Mittel mit dem Markennamen Hyrnuo sei für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen worden, bei denen Mutationen das HER2-Protein betreffen und deren Erkrankung trotz vorheriger Behandlungen fortgeschritten sei, teilte die FDA am Mittwoch mit.
Das oral einzunehmende Medikament gehört zur Klasse der Kinase-Hemmer, die das Wachstum von Krebszellen blockieren. Der monatliche Listenpreis für Hyrnuo liegt bei 24'000 Dollar.
Die Zulassung basiert auf Studien mit insgesamt 70 Patienten, die Hyrnuo nach vorherigen Krebsbehandlungen erhielten. Bei 71 Prozent von ihnen wirkte das Medikament - die Tumore schrumpften oder verschwanden. In einer Untergruppe von 52 Patienten, die bereits HER2-gerichtete Therapien erhalten hatten, war die Behandlung bei 38 Prozent erfolgreich.
Die Zulassung sei eine willkommene Ergänzung im Behandlungsspektrum, erklärte Bayer-Manager Chandrasekhar Goda. Ausserdem genehmigte die FDA einen diagnostischen Test von Life Technologies Corporation, mit dem sich feststellen lässt, welche Patienten die erforderlichen HER2-Mutationen aufweisen.
Mit der Zulassung verschärft sich der Wettbewerb auf dem Markt für NSCLC-Medikamente. Neben Boehringer Ingelheims Hernexeos, das im August zur Behandlung einer ähnlichen Form von Lungenkrebs zugelassen wurde, konkurriert Hyrnuo auch mit AbbVies Emrelis sowie den etablierten Therapien Keytruda von Merck und Tagrisso von AstraZeneca. NSCLC ist mit 80 bis 85 Prozent aller Fälle die häufigste Form von Lungenkrebs.
(Reuters)
