Grossbritannien erwägt laut einem Medienbericht, das Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge um fünf Jahre aufzuschieben und erst 2035 in Kraft treten zu lassen. Das werde Teil einer Rede von Premierminister Rishi Sunak in den kommenden Tagen sein, die eine Lockerung mehrerer Massnahmen der Regierung zur Verringerung von Treibhausgasen beinhalten werde, berichtete der Sender «BBC» am Dienstagabend. Es werde aber nicht erwartet, dass Sunak vom Hauptziel der Regierung abrücke, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Sunaks Büro teilte zu dem Bericht mit, man äussere sich nicht zu Spekulationen. Die Regierung bleibe aber ihren Netto-Null-Verpflichtungen voll und ganz verpflichtet. Er fügte allerdings vielsagend hinzu: «Unser Ansatz wird immer pragmatisch sein und sicherstellen, dass die Kosten nicht auf hart arbeitende Familien abgewälzt werden.»
Das aktuelle 2030-Ziel wurde vor knapp drei Jahren als zentraler Bestandteil der Pläne des damaligen Premierministers Boris Johnson für eine «grüne Revolution» festgelegt. Erst im Juli bekräftigte der zuständige Minister Michael Gove die Unterstützung der Regierung für diese Politik. Unter Umwelt-Aktivisten wächst aber die Sorge, dass Sunak nicht bereit ist, vor den im nächsten Jahr anstehenden Wahlen eine ehrgeizige Klimapolitik zu betreiben.
Der BBC zufolge wird Sunak in seiner bevorstehenden Rede andere Länder dazu auffordern, mehr von der Last des Klimawandels zu tragen.
(Reuters)