Unter dem Strich stand ein Gewinn von 670 Millionen Euro und damit 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Freitag in Amsterdam mitteilte. Die Bank legte 661 Millionen Euro für den Ausfall von Darlehen zurück, mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt jedoch eine noch höhere Risikovorsorge erwartet.

Im ersten Quartal legte die ING 661 Millionen Euro für den Ausfall von Darlehen zurück, mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Branchenexperten hatten mit einer noch höheren Summe gerechnet. Der Löwenanteil entfiel auf Kredite von grossen und mittelgrossen Firmenkunden. In Deutschland packte der Konzern 13 Millionen Euro in die Risikovorsorge, nachdem er die Rückstellungen für wackelnde Kredite ein Jahr zuvor sogar hatte zurückfahren können.

Dank geringerer Steuern konnte die ING ihren Gewinn in Deutschland im ersten Quartal dennoch leicht steigern. Der Konzern ist hierzulande vor allem mit ihrer Direktbank ING vertreten, die bis Ende 2018 noch unter dem Namen ING DiBa aufgetreten war.

Während die Erträge der Bank in Deutschland sogar wuchsen, gingen sie konzernweit um 1,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zurück. Höhere Provisionseinnahmen federten Rückgänge an anderer Stelle ab.

ING-Chef Ralph Hamers sieht die Bank trotz der jüngsten Belastungen finanziell gut aufgestellt, um durch die Krise zu steuern. Angesichts der Unsicherheit, wie sich die Corona-Krise weiter entwickelt, will das Management aber noch genauer die Betriebskosten des Instituts im Blick behalten.

(AWP)