Eigentlich hat die UBS ja nicht viel mit europäischen Pharmaaktien am Hut. Die in London sitzenden Anlagestrategen setzen an der Börse stattdessen lieber auf Zykliker und Finanzwerte.

Doch bei der Novartis-Aktie macht selbst die grösste Schweizer Bank eine Ausnahme. In einer Unternehmensstudie stuft sie diese am frühen Donnerstagmorgen von "Neutral" auf "Buy" herauf. Neuerdings veranschlagt die Studienautorin ein 12-Monats-Kursziel von 98 (zuvor 88) Franken. Beobachter sind überrascht.

Die UBS-Pharmaanalystin hebt insbesondere den hohen Bewertungsabschlag als Kaufargument hervor, den der Pharmakonzern aus Basel gegenüber anderen europäischen Rivalen aufweist. Dieser Abschlag liege auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren, was nicht zu den überdurchschnittlichen Gewinnsteigerungsaussichten von Novartis passe. Wie die Analystin weiter schreibt, könnte insbesondere die Marktreife des Multiple-Sklerose-Medikaments Kesimpta für eine Wiederentdeckung der Novartis-Aktie durch die Investoren sorgen.

Zweite Heraufstufung innerhalb von gut einer Woche

Erst vor gut einer Woche sprach bereits der Berufskollege von Morgan Stanley eine Kaufempfehlung aus. Er kommt gar auf ein Kursziel von 101 (zuvor 93) Franken (der cash Insider berichtete).

Der Morgan-Stanley-Analyst hält die Angst vor einer Wachstumsflaute für völlig übertrieben. Zudem wähnt er den Pharmakonzern vor einem Erntejahr in der Forschung und Entwicklung.

Die Aktie von Novartis hat zuletzt zwar Boden gutgemacht. Mit einem Minus von 13 Prozent in diesem Jahr hinkt sie allerdings nicht nur dem Swiss Market Index (SMI), sondern auch dem um 5 Prozent höheren Genussschein von Rivale Roche hinterher.