Die von AWP befragten fünf Analysten erwarten keine grossen Überraschungen bei den Quartalszahlen des Generikaherstellers Sandoz. Der Nettoumsatz sollte bei 2,83 Milliarden Franken zu stehen kommen, wovon 1,97 Milliarden Franken auf Generika und 0,86 Milliarden Franken auf Biosimilars entfallen sollen.
Im Biosimilar-Geschäft dürfte vor allem der Start der jüngsten Markteinführungen interessieren. Analysten werden dabei auf die Entwicklung von Pyzchiva mit dem Biosimilar Ustekinumab/Stelara sowie Wyost/Jubbonti mit dem Biosimilar Denosumab/Prolia oder des Wachstumshormons Omnitrope schauen, heisst es etwa bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Hat Sandoz wegen der US-Zölle einen Nachteil?
Bislang waren Generika von den US-Zöllen ausgenommen. Allerdings hiess es zuletzt aus dem Weissen Haus, dass jene Anbieter, die in den USA eine starke Produktion haben, ganz nach vorne rückten. Sollten solche Unternehmen bevorzugt werden, könnte dies für Sandoz ein Nachteil sein, da das Unternehmen zuletzt immer wieder betonte, seinen Fussabdruck in den USA nicht vergrössern zu wollen.
Bereits im kommenden Jahr laufen in Kanada erste Patente für Semaglutide ab, einem der ersten der neuartigen GLP-1-Medikamente, die bei Diabetes und auch zur Gewichtsreduzierung eingesetzt werden. Wie die Experten von Barclays schreiben, habe Sandoz laut eigenen Kommentaren keine Erfahrung mit dieser Wirkstoffklasse. Zudem habe sich das Management nie sonderlich klar zu den erwarteten Umsätzen in Kanada im Jahr 2026 geäussert. Nichtsdestotrotz schreibt Sandoz dem Mittel erhebliches Potenzial zu und will daran teilhaben.
Für 2025 stellt Sandoz ein Wachstum beim Nettoumsatz im mittleren einstelligen Bereich in Aussicht und eine Kern-EBITDA-Marge, die bei etwa 21 Prozent liegen soll.
Die Aktien von Sandoz haben seit Anfang Jahr eine Zunahme um knapp 35 Prozent verzeichnet. Damit haben sie den Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI), der gut 12 Prozent zulegte, klar abgehängt. Bereits im letzten Jahr entwickelten sich die Titel überdurchschnittlich.
Gemäss AWP-Analyser stufen zwölf Analysten den Titel mit «Kaufen» und vier mit «Halten» ein. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 49,4 Franken. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von rund 5 Prozent.
(AWP/cash)
