"Zu Bereichen, in denen wir neue Stellen schaffen wollen, zählen insbesondere das Research in New York und Frankfurt, das Investmentbanking in Stockholm, das Wealth- und Asset-Management in Deutschland, Schweiz und Grossbritannien sowie IT- und Cloud-Spezialisten in London und Hamburg", so Ivonn Marquardt, Head of Human Resources, im Interview mit Bloomberg.
Werden auch Nachbesetzungen berücksichtigt, so gibt es derzeit rund 180 freie Stellen. Nicht berücksichtigt sind Auszubildende und Graduates.
Die Suche nach Bewerbern ist nicht immer einfach. "Am Markt gibt es derzeit einen harten Wettbewerb um Talente. Alle Banken stellen ein", sagte Marquardt. Kandidaten könnten sich oftmals aussuchen, wo sie hingehen. Ähnlich äusserte sich unlängst auch die Deutsche Bank. CEO Christian Sewing hatte im Januar gesagt, er sei "sehr besorgt" über den zunehmenden Kampf um Talente.
Berenberg nach Banca Monte dei Paschi di Siena die zweitälteste Bank
Berenberg, die nach der Banca Monte dei Paschi di Siena zweitälteste Bank, hatte bereits 2021 die Zahl der Mitarbeiter deutlich auf 1'703 gesteigert. Im September wurde ein Büro in Brüssel mit sieben Mitarbeitern eröffnet, im April soll nun eines in der schwedischen Hauptstadt mit mindestens fünf Kollegen dazukommen. Beide Standorten dienen unter anderem dem Investmentbanking.
In Frankfurt war die Anzahl der Mitarbeiter vergangenes Jahr von 127 auf 154 gestiegen. Der Fokus lag auf Investmentbanking, Asset-Management und Research. Für ein neues Analystenteam wurden erste Kollegen angeheuert, darunter von der Commerzbank und dem ehemaligen Bankhaus Lampe.
In den USA ging es parallel von 127 auf 156 Mitarbeiter nach oben. Vor diesem Hintergrund verdoppelte die Bank ihre Büroflächen in New York. In London stieg die Anzahl von 433 auf 490. Und in Paris wurde die Belegschaft von 10 auf 21 ausgebaut, wobei das vor allem auf das Konto des Investmentbankings ging. Netto holte Berenberg vergangenes Jahr 130 neue Mitarbeiter an Bord.
Einen deutlichen Rückgang bei den Mitarbeiterzahlen im Jahresvergleich hatte es bei Berenberg in den letzten zehn Jahren nur einmal gegeben, und zwar 2019. Bloomberg berichtete damals unter Berufung auf Kreise, dass mindestens 50 Jobs im Aktiengeschäft wegfallen. Die Bank erklärte seinerzeit, sie setze den Personalbestand wieder auf das Niveau von Anfang 2017 zurück.
Finanziell ist Berenberg für weitere Einstellungen gut gerüstet. Vergangenes Jahr hatte die Bank das beste Ergebnis ihrer 432-jährigen Firmengeschichte erzielt. Der Jahresüberschuss stieg um 57 Prozent auf 170,1 Millionen Euro, und die Eigenkapitalrendite kletterte auf 83 Prozent.
(Bloomberg)