Die erneute Abstimmung wurde nötig, weil es bei der Wahl im September 2021 zu Unregelmässigkeiten gekommen war, weshalb das Berliner Landesverfassungsgericht sie für ungültig erklärte und eine Wiederholung anordnete. Neu gewählt werden das Abgeordnetenhaus und die Bezirksversammlungen. Auswirkungen auf die Dauer der Legislaturperiode hat die Wahlwiederholung nicht. Sie endet spätestens fünf Jahre nach der ersten Wahl, also 2026.

Die rund 2,4 Millionen Wahlberechtigten können bis 18.00 Uhr (MEZ) ihre Stimme abgeben. Mit ersten Prognosen ist kurz nach Schliessung der Wahllokale zu rechnen. Das Rennen ist völlig offen. Jüngsten Umfragen zufolge liegt die CDU mit bis zu 25 Prozent vor der SPD der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (21 Prozent) und den Grünen (18 Prozent). Derzeit regiert in der Bundeshauptstadt eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken. Selbst wenn die CDU stärkste Kraft werden sollte, gilt es als unsicher, ob sie Koalitionspartner findet. Als grosse Unbekannte bei der Wiederholungswahl gilt jedoch die Beteiligung. Es wird mit einer sehr niedrigen gerechnet nach 75,4 Prozent am 26. September 2021, als die Landtagswahl mit der Bundestagswahl zusammenfiel.

2021 kam die SPD auf 21,4 Prozent, die Grünen auf 18,9 und die Linke auf 14,1 Prozent. Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Kai Wegner erzielte 18 Prozent. Die AfD erhielt 8,0 Prozent der Stimmen, die FDP 7,1 Prozent.

(Reuters)