Schock im Emmental: Die traditionsreiche K. R. Pfiffner AG aus Utzenstorf BE stellt nach über 60 Jahren die Produktion ein. Der Grund: Donald Trumps neue Strafzölle von 39 Prozent auf Schweizer Produkte. Für Pfiffner war das der Todesstoss. «Wir mussten die Notbremse ziehen – so viel zahlt niemand zusätzlich», sagt Firmenchef Andreas Ewald der «Berner Zeitung».
Nun verlieren 80 von 100 Mitarbeitenden ihren Job. Auch 13 Lernende stehen auf der Strasse. Sie müssen sich einen neuen Lehrbetrieb suchen. Nur Forschung und Entwicklung bleiben in Utzenstorf bestehen. Fragen von Blick hat das Unternehmen bis jetzt nicht beantwortet.
Pfiffner baut hochpräzise Werkzeugmaschinen für die Autoindustrie. Doch genau dort herrscht weltweit Flaute. Zuletzt haben in der Ostschweiz mehrere Betriebe Personal entlassen. Thyssenkrupp Presta baut im Osten der Schweiz 570 Stellen ab, betroffen sind Werke in Eschen FL und Oberegg AI. Autozulieferer Mubea, er betreibt die letzte Stahlrohrfabrik der Schweiz in Arbon TG, steht vor dem Aus. Die Firma erwägt die Schliessung wegen rekordtiefer Auftragslage. 240 der 280 Jobs werden gestrichen.
«Unsere Kunden zögern»
Der Umstieg auf Elektroautos läuft schleppend, Investitionen stocken, und die geplante Benzin-Auto-Abschaffung ab 2035 in der EU steht plötzlich wieder in Frage. «Unsere Kunden zögern – und in solchen Zeiten investiert niemand Millionen», bringt es Pfiffner-Chef Ewald gegenüber der «Berner Zeitung» auf den Punkt.
Noch im Frühling hoffte er auf Rettung. Das Schwesterwerk in Deutschland hatte Pfiffner beauftragt, drei Maschinen für den US-Markt zu bauen. Die Vorbereitungen liefen bereits, viel Geld wurde investiert. Dann kam Trumps Zollhammer – das Projekt wurde gestoppt. Seit über einem Jahr hatte Pfiffner bereits Kurzarbeit eingeführt, auch das Kader verzichtete auf Lohn. Vergebens, wie sich nun zeigt.
Dieser Artikel ist zuerst bei «Blick» unter dem Titel «Berner Maschinenfabrik stellt Produktion ein – 80 Jobs weg» erschienen.


6 Kommentare
Ich denke nicht, dass wir die Mitschuldigen und Hauptverantwortlichen suchen müssen. Wir kennen Sie alle: Eine inkompetente, überforderte Regierung im Bundeshaus und ein zum grössten Teil wirtschaftlich unerfahrenes Parlament, welches über Themen debatiert, die im Besten Fall aus der Unibibliothek bekannt sind. Wir als Volk tragen Mitschuld wenn wir nicht endlich auch Parteilosen die Chance geben im National- und im Ständerat mitzuwirken. Wir wählen alle vier Jahre zu 70% die falschen. Die Parteilosen haben kein verpflichtendes Parteiprogramm und auch einen kleineren Maulkorb.
Zudem fehlt mir das Verantwortungsbewusstsein unserer "Bundesräte"!!! Da wird gewurstelt und verpfuscht was das Zeug hält und am Ende ist niemand schuld. Die Konsequenz unserer nationalen Blindheit und Inkompetenz kriegen wir jetzt vollumfänglich um die Nase gehauen. Helvetia, wann erwachst du endlich bevor es wie beim Klimawandel einen *Point of no return" gibt!??
Herzlichen Dank an die Neoliberalen, die das Profit und die Wachstum maximieren wollen.
Obwohl die Börse boomt und Geld hat es ausreichend, warten dürre Zeiten auf uns. Die Unternehmungen wandern aus, dorthin wo sie am meisten Geld verdienen können.
Auf den Punkt gebracht. Die von ihnen erwähnten Eigenschaften/Anforderungen an die Politik wären dringend nötig aber scheinbar fehlt der Wille oder gar die Fähigkeit ?
Hallo und guten Tag Patrik
ich wohne in der Region "Heuberg" in Baden Würtemberg. Bin selber auch im Maschinenbau tätig und Pfiffner ist ein Wetbewerber zu mir. Jedoch das tut nichts zur sache. Ich kenne einige Servicemitarbeiter von euch und durch die Bank weg alles hoch qualifizierte Leute. Diese horende Summen an Steuern macht nicht nur den Maschinenbau kaputt sondern auch viele anderen Branchen. Trump will mit dem "Brechstemeisen" seinen willen durchbringen. Dies schadet der ganzen Weltwirtschaft und ich bin nicht Nostradamus aber bin mir wirklich unsicher wo das enden soll. Ich möchte das mit einem Landwirt (Bauer) vergleichen. Ich kann für 0,24€ ein Ei , Bio, im Discounter kaufen. Oder beim Bauer um die Ecke für 0,30€. OK ist ein wenig teurer aber ich sehe die Hühner und auch den technischen aufwand der dort betrieben wird. Es gibt dort einen Wechselautomat weil nicht alle Automaten mit Scheine funktionieren. Hab auch keine Ahnung wieviel Geld in diesen Automaten sind jedoch denke ich schon viel. ?? 1000€ oder so ist denkbar. Die Bäuerin befüllt ständig die Automaten und das tag täglich alle paar stunden. Ist das nicht 0,07€ mehr wert? Sie sehen dort die Kühe, Hühner und schweine und sie sehen glücklich aus. Mann sollte sich wirklich überlegen was man wo kauft. Trump mit den erhöhten Steuern macht alles zur nichte und wir werden dann dementsprechend reagieren, zumindest hoffe ich das. "Made in Germany" wird dann unbezahlbar werden für den Export. Logische Maßnahmen!