Die von der KOF befragten Ökonomen haben ihre Prognosen für die Schweizer Wirtschaftsleistung nach oben korrigiert. Neu rechnen sie im Durchschnitt mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,2 Prozent im Jahr 2024. Im März lag die Wachstumsprognose noch bei 1,1 Prozent. Die Prognose ist um Sportereignisse bereinigt. Auch die unbereinigte Prognose liegt mit +1,5 Prozent um einen Prozentpunkt höher als im Vorquartal.
Arbeitsmarkt schwächer
Derweil haben sich die Aussichten für den Arbeitsmarkt etwas eingetrübt. Statt einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent erwarten die Experten für das laufende Jahr neu eine Quote von 2,3 Prozent, wie die KOF in ihrer Mitteilung vom Montag schreibt. Und auch für das nächste Jahr sind sie weniger optimistisch und erhöhen ihre Schätzung für die Arbeitslosenquote auf 2,4 von 2,3 Prozent.
Schlechter als noch vor drei Monaten bewerten die Experten im Schnitt auch die Anlageinvestitionen. Nachdem im März noch eine Stagnation erwartet wurde, gehen die Ökonomen nun für 2024 von einem Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Für das kommende Jahr lautet die Prognose auf Plus 2,4 Prozent (März: +2,6 Prozent).
Dass die Schätzungen hier nun niedriger ausfallen, liegt vor allem an den weniger rosigen Aussichten für die Bauinvestitionen: Hier werden für dieses Jahr Zuwachsraten von 0,3 nach 0,7 Prozent im März und für nächstes Jahr von 1,4 nach 1,6 Prozent erwartet.
Die Ausrüstungsinvestitionen werden derweil etwas positiver beurteilt mit einem Minus von 0,2 nach 0,3 Prozent für 2024. Für das nächste Jahr liegen die Erwartungen mit plus 2,9 Prozent allerdings auch wieder etwas tiefer als im März (+3,0 Prozent).
Bei den Realen Exporten liegen die Schätzungen für das Wachstum bei 2,8 Prozent (März: +2,9 Prozent) für dieses und unveränderten 3,1 Prozent für nächstes Jahr.
Inflationsaussicht unverändert
Bei der Inflationsrate rechnen die befragten Ökonomen für das laufende Jahr unverändert mit 1,4 Prozent. Für 2025 gehen sie mit einer geschätzten Teuerungsrate von 1,3 Prozent von einer leicht höheren Rate aus als noch vor drei Monaten (März: 1,2 Prozent).
An der Befragung für den KOF Consensus nahmen 14 Ökonominnen und Ökonomen teil. Die Umfrage fand zwischen dem 30. Mai und dem 19. Juni statt - also noch vor dem Zinsentscheid der SNB von vergangener Woche.
Die Expertenbefragung KOF Consensus ist nicht zu verwechseln mit der Konjunkturprognose der KOF. Diese wurde bereits am 17. Juni publiziert.
(AWP)