Laut einem Artikel des Online-Portals «Inside Paradeplatz» könnte der Deal bereits am Freitagabend bekanntgegeben werden.
Die Julius Bär-Aktien notieren an einer insgesamt freundlichen Börse um 4 Prozent tiefer bei 52,10 Franken. In die gegenteilige Richtung bewegen sich die EFG-Titel: Sie springen um 10 Prozent in die Höhe auf 13,70 Franken.
Laut dem Wirtschaftsportal würde Julius Bär in einem Übernahmeangebot pro EFG-Aktie rund 15 Franken bezahlen. Das entspräche einem Übernahmepreis von 4,5 Milliarden Franken für die Übernahme des kleineren Konkurrenten, den Bär teils in Cash und teils in eigenen Aktien bezahlen würde. Das Übernahmeangebot könnte laut dem Artikel am Freitag nach Börsenschluss veröffentlicht werden.
Ein Julius-Bär-Sprecher erklärte am Donnerstag auf AWP-Anfrage, dass die Bank Mediengerüchte nicht kommentiere. Spekulationen um eine Übernahme von EFG durch Julius Bär werden bereits seit einigen Wochen herumgeboten. Für Julius Bär könnte es sich nach den hohen Kreditverlusten nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe um einen Befreiungsschlag handeln.
Zudem sucht Bär seit dem Rücktritt von CEO Philipp Rickenbacher einen neuen Konzernchef. Mit der Übernahme der EFG International könnte der erfolgreiche EFG-CEO Giorgio Pradelli gleich auch zum CEO der neuen kombinierten Gruppe ernannt werden, so die Überlegungen vieler Marktteilnehmer.
Gegen eine baldige EFG-Übernahme sprachen allerdings zuletzt Titelverkäufe der EFG-Geschäftsleitung von Ende Mai. Befänden sich die beiden Banken in Übernahmeverhandlungen, so hätten die EFG-Manager wegen der Vorschriften gegen Insiderhandel nicht mit eigenen Titeln handeln dürfen.
(AWP)