Der Aktienkurs von Bossard steigt am Montag um über zwei Prozent auf 172 Franken. Dennoch steht das Minus seit Jahresbeginn bei über 12 Prozent, und der Kurs hat sich innerhalb der letzten 52 Wochen um fast ein Viertel reduziert. Kürzlich erreichte die Bossard-Aktie gar den tiefsten Stand seit fünf Jahren.

Vontobel sieht nun Licht am Ende des Tunnels für die abgestrafte Aktie. Die Bank erhöhte die Anlageempfehlung für die Aktie am Montag auf «Buy» von «Hold». Das Kursziel lautet weiter unverändert 210 Franken. 

Die Aussichten für den Industriezulieferer verbessern sich, schreibt Vontobel-Analyst Alexander Koller. So liege der europäische Industrie-PMI zum ersten Mal seit drei Jahren wieder über 50. Und mir 60 Prozent des Umsatzes in Europa sei der Konzern zwar stark exponiert, aber auch gut positioniert, um davon zu profitieren.

Das Umsatzwachstum dürfte nach Einschätzung des Analysten wieder anziehen, unterstützt durch den nachlassenden Druck auf Löhne und Rohstoffe. Die Bewertung erscheine attraktiv, da Bossard gegenüber Wettbewerbern wie Fastenal mit einem deutlichen Abschlag gehandelt werde, so der Analyst in einem Marktbericht vom Montag.

Mit der Hochstufung gehört der Vontobel-Analyst allerdings zur Minderheit. Lediglich er und ein weiterer Analyst vergeben ein Kaufen-Rating für die Bossard-Aktie. Vier Analysten empfehlen den Titel zu Halten, zwei zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel für 12 Monate beläuft sich dennoch auf 204,25 Franken.

Vager Blick in die Zukunft

Der Kursverlauf der letzten Monate widerspiegelt das derzeit anspruchsvolle Umfeld, in dem sich die Zuger Industriegruppe bewegt. Die Nachfrage hat zuletzt wieder geschwächelt. Gewachsen ist das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 nur dank Akquisitionen.

Im Ausblick auf das laufende Jahr zeigte sich Bossard vage. Man begegne dem herausfordernden Umfeld mit hoher Aufmerksamkeit und analysiere kontinuierlich mögliche Handlungsoptionen.

Die weitere Entwicklung des Umfelds in den kommenden Quartalen sei zwar schwer vorherzusagen. Dennoch blicke Bossard aufgrund selektiver Wachstumsimpulse in einzelnen Märkten «zuversichtlich» in die Zukunft. Dabei liegt der Fokus auf dem Gewinnen von Neukunden und -projekten sowie auf interner Effizienzsteigerung.

(cash/AWP)