US-Präsident Joe Biden will ungeachtet der Krankenhaus-Affäre an Lloyd Austin als Verteidigungsminister festhalten. Ein Sprecher des Präsidialamts verwies am Dienstag in diesem Zusammenhang auf die erste Amtszeit von Biden, die Anfang 2025 zu Ende geht. Zudem gab er bekannt, dass Biden erst am Dienstag von Austins Krebsdiagnose erfahren habe. «Niemand im Weissen Haus wusste bis heute Morgen, dass Minister Austin Prostatakrebs hat, und der Präsident wurde unmittelbar danach informiert.» Austin und Biden hatten am Samstag gesprochen. Unklar blieb zunächst, warum der Präsident nicht über die Diagnose einer seiner wichtigsten Minister informiert worden war. Diese wurde am Dienstag der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Austin war am Neujahrstag ins Krankenhaus gebracht worden. Dort wurden Komplikationen einer Prostatakrebs-Behandlung vom 22. Dezember festgestellt. Nach der Diagnose einer Harnwegsinfektion wurde der 70-Jährige auf die Intensivstation verlegt. Sein Ministerium hatte die Einlieferung im Krankenhaus am 1. Januar zunächst vor der Öffentlichkeit, dem Kongress und dem Präsidenten geheim gehalten. Zudem wurde zunächst auch seine Stellvertreterin Kathleen Hicks nicht informiert. Zu den Pflichten eines US-Verteidigungsministers gehört, jederzeit erreichbar zu sein für den Fall eines atomaren Angriffs auf die USA. Einige Republikaner haben wegen der Vorgänge Austins Rücktritt gefordert. 

(Reuters)