Wenn die US-Notenbank Fed in diesem Jahr die Zinsen weiter senkt, befürchtet Investor Steve Eisman, dass sich am Aktienmarkt eine Blase bilden könnte. Eisman ist bekannt dafür, dass er besicherte Schuldverschreibungen leerverkauft hatte und davon profitierte, als die US-Immobilienblase in den Jahren 2007-2008 platzte. Sowohl Eisman als auch Michael Burry spielten als Protagonisten eine wichtige Rolle im bekannten Film «The Big Short».

Als Reaktion auf die erneute Zusicherung niedrigerer Zinssätze durch die Fed Ende März sagte Eisman in der Sendung «Squawk Box» von CNBC, dass die US-Notenbank die Zinssätze in diesem Jahr unverändert lassen sollte. Er verwies auf eine gut laufende Wirtschaft. «Meiner Meinung nach steht es um die Wirtschaft gut. Ich denke persönlich, dass es in diesem Jahr keine Zinssenkungen seitens der Fed geben sollte.»

Eisman warnte weiter: «Meine eigentliche Sorge ist, dass, wenn die Fed tatsächlich die Zinsen senkt, der Markt eine Blase bilden wird, und das könnte zu einem echten Problem führen. Die Lage ist derzeit gut. Die Fed sollte abwarten und handeln, wenn die Daten schwach werden.»

Während weiterhin die Angst vor einer Aktienmarktblase besteht, haben die robusten Gewinnzuwächse bei den Mega-Tech-Werten die 2024-Kursziele für den S&P 500 nach oben getrieben. Die Erwartungen an Zinssenkungen als Katalysator für den Markt haben jedoch an Zugkraft verloren, nachdem die jüngsten Daten für das verarbeitende Gewerbe auf mehr Inflation hindeuteten. Dies berichtet die Finanznachrichtenplattform Markets Insider.

Eine Fed-Kehrtwende als Negativ-Szenario

Obwohl Fed-Chef Jerome Powell die Zinssätze auf der März-Sitzung unverändert liess, bekräftigte er den Plan, die Zinssätze dieses Jahr dreimal zu senken. Steve Eisman steht einer derartigen lockeren Haltung jedoch ablehnend gegenüber. Er betrachtet sämtliche Daten als Warnung vor einer überstürzten Zinssenkung seitens der Fed. Die Arbeitslosigkeit ist in den USA gesunken und die Löhne steigen. 

«Es gibt immer noch einen Mangel an Arbeitsplätzen, daher geht es dem Konsumenten gut», sagte er. «Warum sollte man also die Situation durch eine Zinssenkung gefährden?» Es gibt für Eisman nichts Schlimmeres, als wenn die Fed zuerst die Zinssätze senkt und dann gezwungen ist, diese wieder anzuheben.

«Ich erinnere mich immer an die Jahre 1999 und 2000, als der Markt eindeutig in einer Blase war. Die Blase platzte, als die Fed die Zinssätze stark anhob und die Wirtschaft in eine Rezession stürzte», fügte er hinzu. Eisman betonte: «Das Schwierigste für einen Portfolio-Manager ist wohl, nichts zu tun, da es so einfach ist, tatsächlich etwas zu tun. Das gleiche gilt auch für die Fed.»

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