2024 habe der Anteil der Migranten aus Ländern ausserhalb der EU mit Hochschulabschluss oder gleichwertiger Qualifikationen bei 32,1 Prozent gelegen, ergab eine kürzlich veröffentlichte Analyse der Rockwool Foundation Berlin (RFBerlin). «Ein Rekordniveau», das den starken Aufwärtstrend der vergangenen zehn Jahre fortsetze. 2023 seien es noch 30,9 Prozent gewesen. In Deutschland sei der Anteil in dieser Zeit von 29,4 auf 31,1 Prozent nach oben gegangen. Bei Zuwanderern aus anderen EU-Ländern stieg der Anteil der Personen mit einem sogenannten tertiären Bildungsabschluss von 33,8 auf 35,2 Prozent, in Deutschland von 28,6 auf 30,1 Prozent.

«Dieser kontinuierliche Anstieg des Bildungsniveaus unterstreicht das Potenzial, das Migranten in die EU-Arbeitsmärkte einbringen», sagte der Co-Direktor des Center for Research and Analysis of Migration der RFBerlin und Professor an der Universität Mailand, Tommaso Frattini. «Wenn ihre Fähigkeiten in vollem Umfang genutzt werden, können Migranten ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum in der gesamten EU sein.»

Der allgemeine Anstieg des Bildungsniveaus ist den Angaben nach überall in der EU zu beobachten. Auffallend sei, dass der aktuelle Anteil der Nicht-EU-Zuwanderer mit Hochschulabschluss (32,1 Prozent) genau dem der einheimischen Bevölkerung im Jahr 2019 entspreche. Das Tempo des Wandels sei jedoch unterschiedlich. In Spanien, Italien und Griechenland waren EU-Migranten demnach bereits 2010 weniger gut ausgebildet als Einheimische, bis 2024 habe sich der Unterschied weiter vergrössert. In Schweden, Dänemark und der Tschechischen Republik hingegen waren EU-Migranten durchweg besser ausgebildet als Einheimische, so die Studie.

Frauen sind in allen Gruppen nach wie vor führend beim Bildungsniveau. Sie verzeichnen auch den höchsten Bildungszuwachs. «Dieses geschlechtsspezifische Bildungsgefälle ist im Laufe der Zeit bemerkenswert konstant geblieben», sagte der Professor am University College London (UCL), Christian Dustmann. «Interessanterweise vergrössert sich der Unterschied im Laufe der Zeit über alle Bevölkerungsgruppen hinweg.»

Die Ergebnisse basieren auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Sie definieren Einwanderer als im Ausland geborene Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren. 

(Reuters)