"Ich glaube nicht, dass die Aufforderung, eine Entwicklungspause einzulegen, die Herausforderungen löst", sagte Gates der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund ist ein offener Brief, in dem mehr als 1000 Experten aus der KI-Branche in der vergangenen Woche eine sechsmonatige Entwicklungspause gefordert hatten. Ziel einer solchen Pause wäre die Schaffung eines Regelwerkes. Ein Moratorium sei nur schwer umsetzbar, argumentierte Gates. Er könne sich nicht vorstellen, dass und warum Länder auf der ganzen Welt einer solchen Regelung zustimmen würden.

Besser sei es, die Herausforderungen und Probleme bei der KI klar zu identifizieren, sagte Gates. Im Grossen und Ganzen bringe die Technologie enorme Vorteile, welche genutzt werden müssten. Der Milliardär, der sich auch in der Vergangenheit wiederholt als KI-Befürworter positioniert hatte, bezeichnete die Technologie als ebenso revolutionär wie das Internet oder Mobiltelefone.

Seit der Vorstellung von ChatGPT im November 2022 liefern sich zahlreiche Grosskonzerne, allen voran Microsoft und Google, ein Rennen um die technologische Führerschaft bei KI. Quasi im Wochentakt werden neue Anwendungen vorgestellt, weil sich Unternehmen davon sprudelnde Gewinne versprechen.

(Reuters)