Am Nachmittag stieg der Kurs auf der Handelsplattform Bitstamp auf ein Tageshoch bei 65'506 US-Dollar. Am frühen Morgen war der Bitcoin noch stark unter Verkaufsdruck geraten. Zeitweise wurde die Kryptowährung unter der Marke von 60'000 Dollar gehandelt.

Eine allgemeine Kursschwäche an den Finanzmärkten hatte den Bitcoin in der vergangenen Nacht mit nach unten gezogen und zeitweise auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gedrückt. Nach Einschätzung des Marktanalysten Timo Emden von Emden Research haben geopolitischen Risiken auch den Bitcoin belastet. «Riskante Anlageklassen wie Bitcoin befinden sich weiterhin im Klammergriff geopolitischer Unwägbarkeiten», kommentierte Emden.

Israel hat als Reaktion auf einen Grossangriff vom vergangenen Wochenende trotz internationaler Warnungen offenbar eine Vergeltungsaktion gegen den Iran ausgeführt. Die «New York Times» berief sich dabei auf zwei israelische und drei iranische, namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Meldungen über Schäden habe es nicht gegeben, hiess es. Danach erholte sich der Bitcoin wieder.

Die jüngste geopolitische Entwicklung im Nahen Osten trifft auf eine bereits sehr nervöse Stimmung am Markt für Kryptowährungen. Unter anderem werden die Kurse durch die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank bewegt.

Nervös ist der Markt auch wegen des bevorstehenden Bitcoin-Halving, was ebenfalls starke Kursschwankungen befördert. Am kommenden Samstag wird die Belohnung für das Berechnen neuer Bitcoins halbiert - zum vierten Mal in der Geschichte der Währung. Die Menge der Bitcoins, die neu auf dem Markt gebracht werden, wird so reduziert. Experten warnen generell immer wieder vor Kursbewegungen des Bitcoin, die extrem stark ausfallen können.

(AWP)