Am Freitag überstieg der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung erstmals seit eineinhalb Jahren die Marke von 38'000 US-Dollar. Auf der Handelsplattform Bitfinex wurden in der Spitze 38'016 Dollar markiert. Das ist der höchste Stand seit Mai 2022. Auch andere Digitalwerte wie die nach Marktwert zweitgrösste Kryptowährung Ether legten zu.

Die Kurszuwächse von Bitcoin und Co. erfolgen in einem eigentlich eher ungünstigen Marktumfeld. So hat unlängst die grosse Handelsplattform Binance Verstösse gegen Geldwäschegesetze zugegeben und in einem Vergleich eine milliardenschwere Strafe gezahlt. Ähnlich wie der spektakuläre Zusammenbruch der grossen Plattform FTX vor etwa einem Jahr hat der Vorfall den ohnehin angekratzten Ruf der Kryptoszene zusätzlich beschädigt.

Digitalwährungen profitieren jedoch seit einiger Zeit von zwei anderen Entwicklungen: Zum einen scheint in den USA die Zulassung eines auf Bitcoin basierenden ETF-Fonds bevorzustehen. Seit Wochen sorgt die Erwartung unter Kryptofans für Vorfreude und tendenziell steigende Kurse. Denn mit der Zulassung wird eine höhere Nachfrage nach Bitcoin verbunden.

Hinzu kommt die Prognose, dass die grossen Zentralbanken mit ihren Zinsanhebungen am Ende angelangt sein könnten. Insbesondere die US-Notenbank Federal Reserve derzeit macht keine grossen Anstalten, ihren Inflationskampf mit weiteren Zinsstraffungen fortzusetzen. Die Entwicklung kommt riskanten Anlagen wie Digitalwährungen zugute, weil verzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen in einem Umfeld stabiler Zinsen nicht noch lukrativer werden.