Der neue Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die Unabhängigkeit der Zentralbanken von der Politik angemahnt. In seiner ersten Grundsatzrede als Generaldirektor der BIZ betonte Pablo Hernandez de Cos, die Notenbanken müssten sich auf die Inflation konzentrieren.

«Ein klares Mandat für Preisstabilität, Unabhängigkeit und Rechenschaftspflicht sind Anker, Rumpf und Mast des geldpolitischen Schiffes», sagte de Cos.

Ohne die jüngsten Schritte von US-Präsident Donald Trump direkt zu nennen, legte er «Grundlagen» für die Glaubwürdigkeit von Zentralbanken dar. Durch ihre Unabhängigkeit könnten Notenbanker ihrer Arbeit zum langfristigen Wohle der Öffentlichkeit nachgehen, frei von kurzfristiger politischer Einflussnahme.

Trump hatte wiederholt den Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, kritisiert und am Montag die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook bekanntgegeben. Sie hat eine Klage dagegen angekündigt. Die in Basel ansässige BIZ, die als Bank der Zentralbanken gilt, hatte im Juni in ihrem Jahresbericht vor einer neuen Ära der Unsicherheit für die Weltwirtschaft gewarnt.

Zunehmende Handelskonflikte und geopolitische Spannungen gefährdeten das globale Finanzsystem, hiess es damals. Der scheidende Chef der Organisation, Agustin Carstens, sprach von einem «entscheidenden Moment». Zudem warnte die BIZ eindringlich vor der weltweit steigenden Staatsverschuldung.

(Reuters)