Renditen von rund 3% böten derzeit eine seltene Möglichkeit für relativ sichere Erträge, erklärte der Vermögensverwalter.
«Die Unternehmen sind insgesamt nach wie vor in recht guter Verfassung», sagte James Turner, Co-Leiter des Bereichs Global Fixed Income in EMEA bei BlackRock. «Derzeit gibt es nicht viele Möglichkeiten, relativ sichere Renditen zu erzielen.»
Die Inflationserwartungen in Europa seien weitgehend im Einklang mit dem 2%-Ziel der Europäischen Zentralbank, die Wachstumsaussichten verbesserten sich und die Mittelzuflüsse in Anleihen blieben hoch, heisst es im Ausblick auf das vierte Quartal. Obwohl der Markt «auf Perfektion bepreist» sei, gebe es mit Gesamtrenditen von etwa 3% weiterhin Gewinnchancen. Besonders attraktiv seien Banken, Versorger sowie Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen, die weniger von Zöllen betroffen seien.
«Die attraktiven Ertragsniveaus deuten darauf hin, dass sich bedeutendere Chancen in der Sektorallokation und der Wertpapierauswahl bieten», schrieben Turner und sein Co-Leiter Simon Blundell.
Europa hat in diesem Jahr einen Rekordabsatz von Anleihen verzeichnet, da Staaten und Unternehmen die starke Nachfrage der Anleger nutzten, um neue Finanzmittel zu beschaffen. Investoren wurden von den im Vergleich zu den langfristigen Niveaus immer noch hohen Renditen angezogen, während die engen Spreads ein Zeichen für das anhaltende Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Unternehmen sind.
Die Rendite von Unternehmensanleihen europäischer Blue-Chips liegt laut einem Bloomberg-Index bei etwa 3%. Gleichzeitig liegen die Spreads bei etwa 78 Basispunkten über dem Referenzwert und damit auf einem der niedrigsten Niveaus seit der Finanzkrise.
„Wir sind überzeugt, dass die Suche nach Rendite in fragilen Marktbereichen nicht mit der Auswahl widerstandsfähiger Unternehmen mithalten kann, die über solide Bilanzen und ein starkes Management verfügen“, schrieben Turner und Blundell. Da Investoren nur geringe Aufschläge für Unternehmensanleihen akzeptierten, bestehe jedoch das Risiko starker Marktschwankungen bei negativen Überraschungen.
(Bloomberg)
