"Ohne Frage ist dies ein sehr schwieriger Moment", sagte Blinken am Montag in Kairo kurz vor seinem Besuch in Tel Aviv. Die US-Regierung bleibe bei ihrer Haltung, wonach eine Zwei-Staaten-Lösung der einzige Weg zu einer dauerhaften Lösung des Konflikts sei. Bei seinen Gesprächen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas werde er beide Seiten dazu ermutigen, Schritte zur Deeskalation zu ergreifen.

Seit Jahresbeginn sind mindestens 35 Palästinenser getötet worden, darunter auch Zivilisten. Am Freitagabend hatte ein 21-jähriger Palästinenser vor einer Synagoge in Jerusalem sieben Menschen erschossen und war daraufhin selbst von der Polizei getötet worden. Der Anschlag war der schwerste in Jerusalem seit 2008. Das israelische Militär kündigte am Samstag eine Verstärkung der Truppen im Westjordanland an. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte, die Bundesregierung sei "sehr besorgt" über die Entwicklungen. Es müsse jetzt alles dafür getan werden, die Lage zu entschärfen.

Nach der Wahl vom November 2022 hat Israel seit einigen Wochen eine streng Regierung unter Beteiligung von religiösen Fundamentalisten und rechten Nationalisten. Beobachtern zufolge rückt damit eine Zwei-Staaten-Lösung zur Beendigung des Konflikts in weite Ferne. Die USA gelten als wichtiger Partner Israels und maßgeblicher Lieferant von militärischen Gütern.

(Reuters)