Heute sei die UBS gut geführt, sagte Blocher am Sonntag im Interview mit "19h30", der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens RTS. Der SVP-Politiker erinnerte aber daran, dass auch die UBS im Jahr 2008 vom Bund habe gerettet werden müssen.

Man dürfe die Banken nicht so gross machen, dass es, wenn ein Fehler passiere, ein ganzes Land mitreisse, sagte der Ex-Magistrat.

Blochers Ansicht wird gemäss einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der SRG von einer grossen Mehrheit der Bevölkerung geteilt. Gegenüber dem Forschungsinstitut GFS Bern sagten 79 Prozent der Befragten, die UBS sei nach der Übernahme zu gross und müsse aufgeteilt werden.

Finanzministerin Karin Keller-Sutter hatte am Samstag in der "Samstagsrundschau" von Radio SRF vor voreiligen Schritten gewarnt. Im Moment habe die Stabilisierung der Lage Priorität. Eine Abtrennung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse zu einem späteren Zeitpunkt hatte sie allerdings nicht ausgeschlossen.

Blocher nahm den früheren Finanzminister Ueli Maurer gegen den Vorwurf in Schutz, dieser habe vor der Lage der Credit Suisse die Augen verschlossen: "Ein Bundesrat kann nicht eine Bank führen."

Blocher kritisierte die Aktivitäten des CS-Managements im Ausland: "Schweizer Banken müssen in der Schweiz sein, anderes können sie nicht." Er kritisierte jedoch auch die "Too big to fail"-Regeln als unzureichend: "Das ist ein Fehler der Politik." Blocher verwies auf die gescheiterten Bemühungen der Linken und der SVP, nach der Finanzkrise von 2008 ein Trennbankensystem einzuführen. Auch die Finanzmarktaufsicht Finma habe "eindeutig" versagt.

(AWP)