Unter dem Strich verdiente der Münchner Autobauer 2023 mit knapp 12,2 Milliarden Euro gut ein Drittel weniger als vor Jahresfrist. Allerdings fiel ein Einmaleffekt aus dem Vorjahr weg: Wegen der vollständigen Übernahme der chinesischen Tochter BBA hatte die Neubewertung der Anteile den Gewinn im Vorjahr nach oben getrieben. «Bleibt der erwähnte Einmaleffekt aus der Neubewertung unberücksichtigt, liegt der Konzernüberschuss moderat über dem Vorjahreswert», teilte der Konzern am Donnerstag mit.

BMW-Chef Oliver Zipse zeigte sich dennoch zufrieden: «Wir haben starkes Wachstum erzielt, dabei den Anteil unserer vollelektrischen Fahrzeuge spürbar erhöht und gleichzeitig die operative Profitabilität gesteigert.» Die für das Unternehmen wichtige operative Gewinnmarge verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Der Umsatz legte dank eines höheren Fahrzeugabsatzes um neun Prozent auf knapp 155,5 Milliarden Euro zu. Wegen des Gewinnrückgangs kappte BMW die Ausschüttung an die Aktionäre: Die Dividende fällt mit sechs Euro je Stammaktie um 2,50 Euro geringer aus als im Vorjahr.

Analysten rechnen mit geringerer Marge 2024

An der Börse gaben die Aktien bis zu 3,3 Prozent nach. Im vierten Quartal sei die Marge schwächer ausgefallen als erwartet, schrieb Bernstein-Analyst Daniel Röska. Für das laufende Jahr hat BMW noch keine Prognose vorgelegt, die wird für kommende Woche erwartet. Vermutlich hielten die Münchner an ihrer langjährigen Prognose einer Marge zwischen acht und zehn Prozent fest und signalisierten eine Marge eher am unteren Ende dieser Spanne, schrieb Röska.

Auch die Experten der Citi gehen davon aus, dass der Jahresauftakt 2024 etwas schwächer wird. Zugleich schaffe es BMW besser als andere Autohersteller, den Anteil von Elektroautos zu steigern und gleichzeitig Geld zu verdienen. «Man muss die Beständigkeit von BMW bewundern», schrieben die Citi-Analysten. «Keine Änderung der Elektro-Strategie, anhaltende Erfolge mit Elektroautos, anhaltend starker Barmittelzufluss und eine solide Marken- und Modellstrategie.»

Elektroautos machen bei BMW 15 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Im laufenden Jahr soll ihr Anteil auf eine halbe Million Fahrzeuge steigen, was ungefähr einem Fünftel des Absatzes entspricht. Anders als Mercedes oder Volkswagen hat sich BMW aber nie auf einen Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie festgelegt. Zipse bekräftigte diesen Kurs: «Wir bieten unseren Kunden die neuesten Innovationen und den letzten Stand der Technologie - und zwar unabhängig vom Antriebsstrang der Fahrzeuge», sagte er.

(Reuters)