Boeing muss auf Geheiss der US-Luftfahrtbehörde seither die Produktion seines Verkaufsschlagers 737 MAX drosseln. Der Umsatz sank deshalb im ersten Quartal - zum ersten Mal seit fast zwei Jahren - um acht Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar, wie Boeing am Mittwoch in Arlington mitteilte. Der Mittelabfluss (Cash-flow) schnellte auf 3,93 Milliarden Dollar und war damit etwa fünfmal so hoch wie ein Jahr zuvor. Der bereinigte Verlust sank auf 388 (Vorjahr: 440) Millionen Dollar.
Der scheidende Vorstandschef Dave Calhoun stimmte Anleger und Belegschaft erneut auf schwierige Zeiten ein. «Die Zahlen des ersten Quartals spiegeln die Sofortmassnahmen wider, mit denen wir die Produktion gedrosselt haben, um die Qualität zu verbessern.» In einem Brief an die Mitarbeiter schrieb er: «Geringere Auslieferungen können schwierig für unsere Kunden und für unsere Finanzen sein. Aber Sicherheit und Qualität müssen und werden absoluten Vorrang haben.» Anfang Januar war bei einer Boeing 737-MAX von Alaska Airlines kurz nach dem Start in Portland in knapp fünf Kilometern Höhe ein Teil der Kabinenwand herausgefallen, hinter der sich der Notausgang befindet.
Eigentlich wollte Boeing die Produktion der 737 MAX von 38 auf 50 im Monat erhöhen. Zuletzt habe sie aber sogar unter der Obergrenze von 38 gelegen, die die Aufsichtsbehörde FAA nach dem Zwischenfall verhängt hatte, erklärte Boeing. Insgesamt lieferte der Flugzeugbauer von Januar bis März 83 Maschinen aller Typen aus, 36 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
(Reuters)