Die Oktober-Rallye des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba ist einem erneuten Einbruch gewichen, der die Aktie auf ein Rekordtief zusteuern lässt. Währenddessen baut der Technologie-Rivale JD.com seine Erholung aus steigt und in der Gunst der Analysten - anders als Alibaba.

So senkte Leo Chiang von der Deutschen Bank am Montag sein Kursziel für die Alibaba-Aktie in Hongkong um fast 4 Prozent und verwies auf "kurzfristige Herausforderungen", während er sein Kursziel für JD.com um 16 Prozent anhob und ein "robustes Wachstum inmitten makroökonomischer Unsicherheiten" anführte. 

Chelsey Tam von Morningstar äusserte sich in einer Notiz vom 19. November ähnlich und argumentierte, dass "die Herausforderungen von Alibaba über den Konjunkturzyklus hinausgehen". Zudem biete JD.com "mehr Klarheit über die langfristige Margenverbesserung".

Die Aktien von Alibaba fielen am Dienstag in Hongkong um 3 Prozent auf 132,90 Hongkong-Dollar, womit sie in diesem Monat um 18 Prozent gefallen sind. Damit macht die Aktie die gesamten Gewinne des Oktobers mehr als zunichte. Während JD.com im Einklang mit dem breiteren Markt ebenfalls an diesem Tag nachgab, ist die Aktie des Unternehmens seit seinem Tiefstand im August um 46 Prozent gestiegen. 

Aktienkursverläufe von Alibaba (türkis) und JD.com (grün) seit Jahresbeginn, Grafik: cash.ch.

Chinesische Tech-Aktien, darunter Alibaba, fielen am Dienstag aufgrund von Bedenken über eine mögliche erneute Regulierung von Online-Plattformen. Der Hang Seng Tech Index sank um bis zu 2 Prozent. Pekings hartes Durchgreifen im Tech-Bereich bedeutet, dass Alibaba etwa 5 Prozent seines E-Commerce-Umsatzes auf seine Konkurrenten, darunter JD.com und Pinduoduo verlagern muss, sagte Ramiz Chelat, ein leitender Portfoliomanager bei Vontobel Asset Management.

(Bloomberg/cash)