Sika beliefert die Bauwirtschaft und die Industrie weltweit mit speziellen Werkstoffen: Sei es zum dichten, kleben, dämpfen, verstärken oder schützen. Aufgrund seiner internationalen Ausrichtung – der Bauzulieferer ist in über 100 Ländern aktiv – ist Sika den weltweiten konjunkturellen Schwankungen stark ausgeliefert. Man könnte daher meinen, die Corona-Krise hätte dem Konzern einen starken Dämpfer versetzt.

Die Aktienperformance von Sika spricht aber eine andere Sprache: Die Aktien des Bauchemiekonzerns Sika sind derzeit kaum zu stoppen. In den letzten vier Wochen gewannen die Titel rund sieben Prozent. Seit Jahresbeginn resultiert trotz Corona-Krise gar ein Plus von 27 Prozent. Sika belegt mit dieser Performance hinter dem erstplatzierten Lonza und dem zweitplatzierten Givaudan den dritten Platz im Jahresranking des Swiss Market Index.

Performance der Sika-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Diese Aktienperformance entspringt nicht irgendeiner Anlegerfantasie, sondern hat einen Anker in der Realität. Der Bauchemiekonzern hat seit dem Ende der "Lockdown"-Massnahmen im Frühling an Fahrt aufgenommen. Mehr noch, Sika hat den Mitbewerbern in der Krise Marktanteile abgeluchst und seine Position damit weltweit gefestigt.

Mittelfristziele als grosses Versprechen

Die strategischen Mittelfristziele konnte das Management Ende September am Investorentag sogar bestätigen: Gemäss der "Strategie 2023" will Sika mit einem Fokus auf Marktdurchdringung, Innovation, operationelle Effizienz, Akquisitionen und Nachhaltigkeit bis 2023 jährlich um 6 bis 8 Prozent wachsen. Die EBIT-Marge soll ab dem Geschäftsjahr 2021 über 15 Prozent liegen. 2019 lag diese noch bei 13,0 Prozent.

Wie der Sika-CEO Paul Schuler am Investorentag bestätigt hat, wird Sika zudem im zweiten Halbjahr 2020 im Vergleich zum ersten Semester wieder deutlich wachsen. Nachholeffekte im Infrastrukturbereich sowie die vielerorts lancierten staatlichen Wiederaufbauprogramme spielen Sika in die Hände.

Im Vorkrisenjahr 2019 bewies Sika zudem, dass es in der Lage ist, einen hohen freien operativen Cashflow zu generieren – nämlich eine Milliarde Franken. Aufgrund der guten Ausgangslage für den Konzern ist dies vermutlich auch in Zukunft möglich. Dies dürfte nicht zuletzt den Aktionären anhand steigender Dividenden, sinkender Schulden und Akquisitionen zugutekommen.

Analysten sind «bullish»

Auch die von Bloomberg befragten Analysten sind bei der Sika-Aktie mehrheitlich sehr "bullish" gestimmt. Dreizehn "Buy"-Ratings stehen sieben "Hold"- und zwei "Sell"-Ratings gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 226,68 Franken, was derzeit einem Abwärtspotenzial von 2 Prozent entspricht.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 46,74 ist der Bauchemiekonzern zudem kein Schnäppchen. Doch aufgrund der ausgezeichneten Perspektiven für die kommenden Jahre ist der Kurs nach oben kaum ausgereizt. Es ist daher gut möglich, dass die Analysten zukünftig ihre Kursziele laufend nach oben korrigieren werden.
 

ManuelBoeck
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