Selbst nachdem Cathie Wood's grösster Fonds im neuen Jahr fast 15 Prozent gestürzt ist, wetten die Händler darauf, dass es noch tiefer geht. Der Anteil der Leerverkäufe an den ausstehenden Aktien des 14,3 Milliarden Dollar schweren börsengehandelten Fonds ARK Innovation (ARKK) ist auf 6,86 Prozent gestiegen. Damit liegt dieser Wert nur einen Hauch unter seinem Allzeithoch von 6,89 Prozent, wie aus Daten von IHS Markit hervorgeht. 

Der börsengehandelte Fonds wurde in diesem Jahr noch stärker abverkauft als der breite Technologiesektor. Die Zinswende der US-Notenbank hat die Anleiherenditen in die Höhe getrieben, was hoch bewertete Technologie-Aktien grundsätzlich unter Druck setzt. Nachdem ARKK zum Fahnenträger für spekulative Technologie-Investmens mit hohem Risiko und hoher Rendite im Jahr 2020 geworden ist, hat er sich 2021 zu einer beliebten Wette gegen den Tech-Sektor entwickelt. 

Fed-Politik trifft Ark-ETF

Die Idee dahinter: Man geht davon aus, dass die Ära des billigen Geldes vorbei ist und vor allem verlustbringende Wachstumsunternehmen mit teuren Bewertungen trifft. Diese werden von Wood und ihrer Firma ARK Investment bevorzugt. 

"Einerseits ist es ein Trade, der im Moment gut funktioniert. Die Leute mögen es, auf den Trend aufzuspringen. Doch andererseits ist es riskant, da auch nur eine kleine Bemerkung in Richtung einer doch "lockeren" Geldpolitik der Fed zu einem starken Anstieg der ARKK-Aktien führen könnte", sagt Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence. "Es ist fast so, als würde man mit einem Short auf ARKK darauf wetten, dass die Fed es dieses Mal wirklich ernst meint". 

ARKK sank am Montag zwischenzeitlich weitere 4 Prozent und war damit auf dem besten Weg, den fünften Tag in Folge zu verlieren. Am Ende des Tages schafft es der ETF im Zuge des allgemeinen Tech-Rebounds aber noch ein hauchdünnes Plus. Der börsengehandelte Fonds beendete das Jahr 2021 mit einem Minus von rund 24 Prozent. Seit seinem Hoch aus dem Februar 2021 hat der ETF fast die Hälfte seines Werts verloren (-45 Prozent). Dies, nachdem er im Jahr 2020 um fast 150 Prozent gestiegen war. 

Kursentwicklung des ARKK-ETF in den letzten drei Jahren, Grafik: cash.ch.

Der Ark-Absturz hat den Tuttle Capital Short Innovation ETF (SARK), der die inverse Performance von ARKK abbildet, zu einem Gewinner gemacht (mehr zum "Anti-Ark"-ETF hier). Dieser Fonds hat seit seiner Auflegung Anfang November fast 40 Prozent zugelegt. 

Die Wetten gegen ARKK häuften sich zuletzt. "Es ist kein Geheimnis, dass ARKK eine schwierige Zeit hinter sich hat, und bei einem so prominenten Manager ist es unvermeidlich, dass die Leute Partei ergreifen wollen", sagte Dave Nadig, Chief Investment Officer des Datenanbieters ETF Trends. "Der Versuch, die zukünftige Performance eines aktiven Managers zu 'timen', ist praktisch unmöglich, aber ich verstehe die emotionale Motivation.

(Bloomberg/cash)