Sie gehört zu den meistbeachteten Investorinnen und Investoren der Welt, vielleicht ist die sogar die meistbeachtete derzeit. Cathie Wood und ihr Vorzeige-ETF Ark Innovation (ARKK) polarisieren seit der Corona-Aufholrally im Frühling 2020 die Anlegergemeinde. Damals hatte ihr umstrittener, mit hochbewerteten Technologie-Aktien gespickter ETF den Gesamtmarkt massiv outperformt. Seit Februar dieses Jahres ist es aber erstmal vorbei mit der Kursrally. Einem Einbruch von rund 25 Prozent vom Hoch folgte seitdem eine Seitwärtsphase, die bis heute anhält.  

Am Dienstag hat das US-Investmenthaus Tuttle Capital Management nun einen ETF ins Leben gerufen, mit dem Kleinanleger auf fallende Kurse von Cathie Woods ARKK wetten können. Der "Short ARKK ETF", der das Kürzel SARK trägt, ist ein sogenannter inverser ETF. Solche ETF bieten Kleinanlegern die Chance, auf fallende Kurse von Indizes zu setzen. Das Prinzip ist einfach: Fällt zum Beispiel der SMI um ein Prozent, sollte der inverse ETF auf den SMI im Gegenzug auch um etwa ein Prozent gewinnen. 

Dass das mit dem inversen Kursverlauf gar nicht so schlecht funktioniert, zeigt ein Kurs-Vergleich der ersten Handelstage zwischen SARK und ARKK. Während der "Anti-Ark-ETF" seit Dienstag rund 4,4 Prozent zulegen konnte, büsste der Ark-ETF rund 5,4 Prozent ein. 

Kursverläufe des ARKK (gelb) und SARK (blau) in dieser Woche. Der SARK wird erst seit diesem Dienstag gehandelt. Grafik: Google Finance. 

Die Möglichkeit anhand inverser ETF gegen Länderindizes oder Themen-ETF zu wetten, ist an sich nichts Neues. Dass man als Privatanleger aber gegen einen aktiv gemanagten Fonds oder ETF wetten kann, war bislang noch nicht möglich. "Soweit ich weiss, ist das beispiellos", sagte Ben Johnson vom Finanzdatenanbieter Morningstar gegenüber dem US-Anlegermagazin Barrons, als im August erstmals Pläne über den ETF bekannt worden waren.

Tuttle Capital möchte mit dem "Short ARKK ETF" ein Bedürfnis unter Kleinanlegern stillen. "Bei Privatanlegern steigt offensichtlich der Appetit auf Short-Positionen in unrentablen Technologieunternehmen", kommentiere Matt Tuttle, CEO von Tuttle Capital Management, die Pläne damals. 

Viele bewerten die Positionen im ARKK als zu riskant. Cathie Wood setzt im grossen Stil auf Firmen wie Tesla oder Square, die an der Börse schwindelerregend hohe Bewertungen aufweisen. Das Problem in den Augen der "Ark-Skeptiker": Aktuelle Sorgen über Zinserhöhungen belasteten tendenziell Wachstumsaktien, deren zukünftigen Gewinne zumindest teilweise bereits im Kurs eingepreist sind.