Um 15:00 liegt der Kurs der Aktie der Credit Suisse um 3,3 Prozent höher. Die UBS-Aktie steigt um 1,8 Prozent, während der Markt, gemessen am SMI, um 0,1 Prozent nach unten tendiert. 

Laut "Inside Paradeplatz" bastelt UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber an einer Fusion der beiden Schweizer Grossbanken. Gemäss dem Bericht existiert ein Projekt mit den Namen "Signal", womit Anfang 2021 ein Deal angestrebt wird, der das Zusammengehen von UBS und CS einleiten würde. Eine Fusion würde Ende 2021 durchgeführt. Weber, der seit 2012 Präsident der Grossbank ist, würde auch Chef des Verwaltungsrats des neuen, weltumspannenden Finanzriesen.

Auch CS-Präsident Urs Rohner sei in die Vorbereitungen eingespannt, heisst es. Rohner will im nächsten Frühling vom Posten zurücktreten, den er seit 2011 innehat. Der CEO der neuen Schweizer Grossbank würde von der CS kommen, spekuliert Inside Paradeplatz. 

Beide Banken haben dieses Jahr einen neuen CEO erhalten: Seit Februar führt Thomas Gottstein die CS als Nachfolger von Tidjane Thiam. Im November soll der bisherige Chef der niederländischen ING-Gruppe, Ralph Hamers, bei der UBS Sergio Ermotti ersetzen. Ermotti wiederum soll Präsident des Rückversicherers Swiss Re werden. 

15'000 Stellen in Gefahr

Inside Paradeplatz beruft sich im Bericht sich auf interne Quellen bei den Grossbanken sowie auf das Beratungsunternehmen McKinsey, und schreibt, auch Finanzminister Ueli Maurer und die eidgenössische Finanzaufsicht Finma seien über die Bestrebungen informiert. 

Laut dem Finanzportal wären 15'000 Stellen in Gefahr. Die CS hat etwa 50'000 Mitarbeiter, die etwas grössere UBS kommt auf rund 70'000. Beide Banken haben seit der Finanzkrise 2007/2008 immer wieder Sparrunden durchgeführt. 

Langfristige Aktienperformance ernüchternd

Eine fusionierte UBS-CS-Grossbank wäre, so Inside Paradeplatz, eine Bank auf Augenhöhe mit dem britisch-asiatischen Banken-Empire HSBC oder amerikanischen Grossbanken. Eine Fusion würde bei Aktionären zudem neue Hoffnungen auf seinen steigenden Kurs nähren.

Beide Banken haben in den vergangenen Jahren nicht sonderlich gut performt. Die UBS-Aktie ist aktuell 24 Prozent weniger wert als Anfang 2009. Bei der CS beläuft sich das Minus in diesem Zeitraum auf 65 Prozent. Beide Banken haben sich in dieser Zeit aber auch zu relativ guten Dividendenzahlerinnen entwickelt. 

Beide Banken haben in dieser Zeit grosse Umstrukturierungen erfahren. Die UBS konzentriert sich seit 2012 schwerpunktmässig auf die Vermögensverwaltung. Diesen Weg schlug später die CS auch ein, wobei sie immer noch gewisse grössere Investmentbanking-Geschäfte betreibt.