Am Freitag hatte eine 20-Milliarden-Dollar-Welle an Paketverkäufen bei Investoren für Unruhe gesorgt hatte.
Archegos Capital Management- das Family Office von Bill Hwang - steckte hinter den Block Trades, bei denen chinesische Tech-Aktien und US-Medienwerte auf den Markt geschmissen wurden, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einige der Aktien, die in den von Goldman Sachs und Morgan Stanley initiierten Transaktionen verkauft wurden, legten am Ende der Sitzung am Freitag wieder zu. Für ViacomCBS und Discovery blieben die höchsten Tagesverluste aller Zeiten.
Morgan Stanley vermittelte rund 13 Milliarden Dollar an Papieren wie Farfetch, Discovery, Baidu und GSX Techedu. Über Goldman wurden Aktien von Baidu, Tencent Music Entertainment Group und Vipshop Holdings im Wert von 6,6 Milliarden Dollar verkauft. Dem folgte der Verkauf Aktien von ViacomCBS und IQiyi in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar.
ViacomCBS und Discovery könnten sich am Montag erholen, da es sich nicht um eine strukturelle Korrektur handelte, so Sharif Farha, ein in Dubai ansässiger Portfoliomanager des Safehouse Global Consumer Fund. Farha sieht die Markteröffnung Eröffnung am Montag mit viel Spannung erwartet. “Überall auf kennen Händler die Geschichte und werden an ihren Bildschirmen kleben”, sagte er.
Einige Banken wird die Episode Geld kosten. In Japan verzeichneten Papiere der Nomura ihren höchsten je verzeichneten Tagesrückgang, nachdem das Haus einen womöglich “signifikanten” Verlust vermeldet hatte, der Kreisen zufolge mit Archegos zusammenhängt.
Auch Credit Suisse fielen am Montag um bis zu 15 Prozent, nachdem die Bank vermeldet hatte, ein nicht genannter Hedge Fond aus den USA sei letzte Woche seiner Nachschusspflicht nicht nachgekommen, weshalb Positionen abgewickelt würden. Daraus könnte ein erheblicher Verlust für die Credit Suisse im ersten Quartal entstehen, so die Bank.
Die Deutsche Bank sprach ebenfalls von Verlusten, die explizit im Zusammenhang mit Archegos Capital entstanden seien, jedoch geringer seien als bei anderen Banken. Die Aktien der größten deutschen Bank gaben bis zu 6,4% ab und sanken auf den niedrigsten Wert sein über einem Monat.
Riesige Rallyes
Nach den großen Kursgewinnen am Aktienmarkt könnte es in den nächsten Tagen zu weiteren Paketverkäufen kommen. Die traditionell höhere Volatilität zum Quartalsende könnte darüber hinaus zu stärkeren Ausschlägen vor allem bei solchen Aktien beitragen, die bereits gut gelaufen sind. ViacomCBS und Discovery waren in diesem Jahr eindrucksvoll gestiegen.
“Was die meisten übersehen ist, dass sich die Kurse dieser beiden Unternehmen seit Oktober letzten Jahres fast vervierfacht haben.” Michael Hewson, Chief Market Analyst bei CMC Markets in Großbritannien in einer Notiz am Sonntag mit Bezug auf ViacomCBS und Discovery.
Der Ausverkauf der beiden Medienunternehmen begann bereits Anfang letzter Woche, als ViacomCBS neue Aktien im Wert von 2,7 Milliarden Dollar verkaufte und damit einen massiven Kursanstieg der letzten Monate versilberte. Die Aktie hat seitdem über die Hälfte an Wert verloren.
ViacomCBS schloss am Freitag 27 Prozent niedriger bei $48,23, verglichen mit dem Hoch von $100,34 am 22. März. Discovery fiel um 27 Prozent auf $41,90, verglichen mit $77,27 am 19. März. Andere Medienaktien fielen ebenfalls, mit AMC Networks 6,4Prozent im Minus und Fox Corp mit -6,2 Prozent.
US-Aktien verzeichneten am Freitag ihren grössten Tagesgewinn seit drei Wochen und der S&P 500 schloss 1,7% höher. Die Hausse lief da genau ein Jahr seit den Tiefststände der Pandemie.
(Bloomberg)